Goldene Sensation: Seija Ballhaus holt ersten EM-Titel seit 48 Jahren!
Podgorica, Montenegro - Seija Ballhaus hat bei der Judo-Europameisterschaft in Podgorica, Montenegro, für ein historisches Ereignis gesorgt. Die 24-jährige Judoka aus Hamburg gewann die Goldmedaille im Leichtgewicht (bis 57 kg) und macht damit ihre Familie und den Deutschen Judo-Bund (DJB) stolz. Mit ihrem Sieg sicherte sie sich die erste Medaille für Deutschland bei dieser EM und das erste Gold im Leichtgewicht seit 48 Jahren. Auch Sigrid Happ war 1977 die letzte Deutsche, die diesen Titel errang.
Im Finale besiegte Ballhaus die Georgierin Eteri Liparteliani. Es war ein spannender Kampf, der im Halbfinale über sechs Minuten in der Verlängerung entschieden wurde. Dies markiert Ballhaus‘ erste Medaille bei einer großen internationalen Meisterschaft, nachdem sie 2021 bereits U23-Europameisterin wurde.
Der Weg zur Medaille
Seija Ballhaus beschreibt die Bedeutung von mentaler Stärke und intensivem Training für ihren Erfolg. „Gewichtskontrolle ist ein Teil des Judo, den ich mittlerweile als Routine betrachte“, sagt sie. Um vor Wettkämpfen abzunehmen, verwendet sie eine Methode namens „Water Loading“, die es ihr ermöglicht, ihr Gewicht effizient zu regulieren. Ihr insgesamt mutiger Kampfstil, der durch Vielseitigkeit geprägt ist, trug dazu bei, ihre Gegner zu besiegen.
Besonders bemerkenswert ist, dass Ballhaus im Schatten ihrer Zwillingsschwester Mascha kämpft, die in der Gewichtsklasse bis 52 kg aktuell Achte der Weltrangliste ist. Mascha war bei den Europameisterschaften in Podgorica nicht am Start, doch die emotionale Unterstützung zwischen den beiden Schwestern ist eine wichtige Quelle der Motivation für Seija. Gemeinsam teilen sie ihre Erfahrungen und stärken sich gegenseitig.
Zukunftspläne und Herausforderungen
Trotz ihrer Erfolge im Judo sieht sich Ballhaus mit den Herausforderungen des Sports konfrontiert. Preisgelder sind begrenzt, was es ihr nicht ermöglicht, ausschließlich vom Judo zu leben. Deshalb hat sie eine Ausbildung zur Polizeimeisterin abgeschlossen, um einen Plan B für ihre Karriere zu haben. Mit Blick auf die Zukunft hat Ballhaus das Ziel, Olympiasiegerin zu werden, wobei der Fokus klar auf den Olympischen Spielen 2028 in Los Angeles gerichtet ist.
In Anbetracht der Wettbewerbe in diesem Jahr wird auch die WM in Budapest, die vom 13. bis 20. Juni 2024 stattfindet, einen wichtigen Prüfstein darstellen. Bei der letzten EM in Zagreb wurde das deutsche Team ohne Titel entlassen, was den Druck auf die Athletinnen erhöht. Alina Böhm und Anna-Maria Wagner konnten zwar Erfolge feiern, doch Ballhaus‘ Goldmedaille bringt neuen Schwung und Hoffnung für den DJB.
Die starke Leistung von Seija Ballhaus während dieser Europameisterschaften ist ein inspirierendes Beispiel für die Bedeutung von mentaler Stärke im Judo, ein Thema, das in der aktuellen Informationspräsentation des Deutschen Judo-Bundes behandelt wird. Somit setzt Ballhaus nicht nur sportliche Akzente, sondern verdeutlicht auch die Wichtigkeit eines ganzheitlichen Ansatzes im Judo.
Für weitere Informationen zu den Themen mentaler Stärke im Judo und Trainingsstrategien können Interessierte die Präsentation_Einfuehrung_mentalJUDO.pdf einsehen.
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Vorfall | Sport |
Ort | Podgorica, Montenegro |
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