Baerbock fordert gemeinsame Olympiabewerbung: Chance für ganz Deutschland!

Bundesaußenministerin Baerbock hebt die Bedeutung der Olympischen Spiele in Deutschland hervor, als Chance für Wirtschaft und Gesellschaft.
Bundesaußenministerin Baerbock hebt die Bedeutung der Olympischen Spiele in Deutschland hervor, als Chance für Wirtschaft und Gesellschaft. (Symbolbild/NAG Archiv)

Hamburg, Deutschland - Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat sich während der Sportbusiness-Konferenz SpoBis in Hamburg deutlich für die Austragung der Olympischen Spiele in Deutschland ausgesprochen. Sie sieht in diesem Vorhaben nicht nur eine große Chance für die Sportwelt, sondern auch für das gesamte Land. Baerbock betont, dass die Bewerbung und Organisation von Olympia als gesamtdeutsches Projekt betrachtet werden muss. Eine breite Unterstützung aus der Bevölkerung sei unerlässlich: „Wenn das ganze Land davon was hat, dann wird auch jeder mitziehen“, so Baerbock.

In ihren Ausführungen hebt sie hervor, dass Olympische Spiele in mehreren Städten stattfinden sollten, um die Stärken aller Regionen zu nutzen. Sie verwies auf die dezentralisierte Ausrichtung der Olympischen Spiele in Paris 2024 als positives Beispiel. Die Ministerin argumentiert, dass nicht nur eine zentrale Stadt profitieren könne, sondern dass es sich um ein Event handeln sollte, das dem ganzen Land zugutekommt. Dies kann auch als Chance für überfällige Investitionen in die Sportinfrastruktur gesehen werden.

Wirtschaftliche Auswirkungen und Chancen

Die Diskussion über die potenziellen Auswirkungen der Olympischen und Paralympischen Spiele auf die deutsche Wirtschaft hat bereits im Rahmen der Dialoginitiative „DEINE IDEEN. DEINE SPIELE.“ begonnen. Der Fachtalk fand am 6. September 2023 in Frankfurt statt. Hier wurden sowohl unmittelbare als auch langfristige Effekte der Spiele erörtert. Es wurde festgestellt, dass die Spiele zwar Kosten verursachen, aber auch Einnahmen generieren können.

Siegfried Russwurm, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie e.V., betont die wirtschaftlichen Vorteile, die Deutschland durch die Spiele erlangen könnte. Experten unterstützen die Meinung, dass Olympia ein bedeutsames Ziel für die deutsche Wirtschaft sein kann. Der Hauptgeschäftsführer des Hotelverbands Deutschland, Markus Luthe, äußerte sich ebenfalls positiv und erwähnte die Vorbereitungen für die WM 2006, die für die Branche einen Gewinn darstellten.

Langfristige Visionen für den Sport

Die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Perspektiven sind gleichsam wichtig. Thomas Pennartz, Geschäftsführer des Rheinischen Sparkassen- und Giroverbands, sieht Olympia als Leuchtturmprojekt für die Wirtschaft und Gesellschaft. Er sieht in Olympia 2036 ein konkretes Zielbild, das Prozesse beschleunigen und neue Chancen eröffnen kann. Ein weiterer Aspekt ist die Notwendigkeit, Sportstätten für Athleten zu schaffen. Univ.-Prof. Dr. Holger Preuß, Sportökonom, erläutert, wie wichtig Hallen und Schwimmbäder für den Breitensport sind und fordert daher eine Ausrichtung der Spiele in Deutschland, um in die lokale Wirtschaft zu investieren.

Claudia Wagner, Geschäftsführerin der Deutschen Sport Marketing GmbH, hebt hervor, dass ein passendes Konzept für Deutschland entwickelt werden muss. Die Olympischen Spiele sollten als Treiber für eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung fungieren. Es bedarf des Muts, um gemeinsam an der Ausrichtung der Spiele zu arbeiten, was auch die Unterstützung aller Beteiligten einschließt.

Insgesamt ergibt sich ein Bild, in dem die Olympischen Spiele nicht nur als Sportereignis, sondern als Chance zur Stärkung des Zusammenhalts im Land und zur Förderung von Investitionen und wirtschaftlichem Wachstum gesehen werden. Die Notwendigkeit, die Weichen für Olympia zu stellen, ist laut Baerbock von zentraler Bedeutung, um diesen Visionen gerecht zu werden.

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Ort Hamburg, Deutschland
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