Mühlwegbrücke in Dornheim eröffnet: Umweg für Landwirte gehört der Vergangenheit an!

Die neue Mühlwegbrücke in Groß-Gerau ist eröffnet, erleichtert den Zugang zu Feldern und kostete 4,1 Millionen Euro.

Die neue Mühlwegbrücke in Groß-Gerau ist eröffnet, erleichtert den Zugang zu Feldern und kostete 4,1 Millionen Euro.
Die neue Mühlwegbrücke in Groß-Gerau ist eröffnet, erleichtert den Zugang zu Feldern und kostete 4,1 Millionen Euro.

Mühlwegbrücke in Dornheim eröffnet: Umweg für Landwirte gehört der Vergangenheit an!

In Dornheim ist eine Ära der Umwege vorbei: Die neue Mühlwegbrücke wurde endlich fertiggestellt. Mit einer beeindruckenden Spannweite von 32 Metern und Rampen von je 120 Metern Länge ermöglicht sie Landwirten, Fahrradfahrern und Ausflüglern den direkten Zugang zu den Feldern. Bürgermeister Jörg Rüddenklau betonte bei der feierlichen Eröffnung, die Brücke bringe eine große Entlastung für die Landwirte, die zuvor einen Umweg über Büttelborn in Kauf nehmen mussten. In der Festansprache hoben Vertreter der Bahn, beteiligte Firmen und Magistratsmitglieder den kollektiven Aufwand hervor, der in die Umsetzung des Projektes geflossen ist.

Die Bauzeit der Brücke betrug rund 11 Monate und kostete bisher 4,1 Millionen Euro. Dabei könnte es wegen möglicher Nachverhandlungen zu einer weiteren Kostensteigerung kommen, denn der geplante Kostenrahmen liegt bei 5 Millionen Euro. Der Abriss und der Neubau der Brücke waren aufgrund regelmäßiger Untersuchungen erforderlich, die Rissbildungen und sogar Einsturzgefahr ergaben. Ein zusätzlicher Aspekt, der während des Baus berücksichtigt werden musste, war der bedenkliche Zustand des Berührschutzes für die Oberleitungen, was die Dringlichkeit des Projekts unterstrich.

Herausforderungen und Verzögerungen

Die Sanierung der Brücke war zudem durch die umfassende Erneuerung der Riedbahnstrecke bedingt, die von Juli bis Dezember 2024 durchgeführt wurde. Hierbei traten Verzögerungen aufgrund von spät entdeckten Schadstoffbelastungen, wie Asbest und Teer, auf. Dies führte zu einem Abbruch unter erschwerten Bedingungen, was die Einhaltung des ursprünglichen Zeitplans unmöglich machte. Dennoch wurde ein Trag- und Hängegerüst errichtet, um die Arbeiten bei laufendem Bahnbetrieb zu ermöglichen.

Aktuelle Entwicklungen in der Brückeninfrastruktur zeigen, dass ähnliche Projekte nicht nur in Dornheim eine große Herausforderung darstellen. In Deutschland sind laut der Autobahn GmbH rund 10.000 Brücken sanierungsbedürftig, was einen erheblichen volkswirtschaftlichen Schaden bedeutet, sollte der Verkehr aufgrund von Vollsperrungen ins Stocken geraten. Die Bundesverkehrsminister Volker Wissing hat daher einen „Brückengipfel“ einberufen und ein Maßnahmenpaket zur Beschleunigung der Sanierungen vorgestellt, bei dem die finanziellen Mittel für die Sanierung von 4,5 Milliarden Euro auf 5,7 Milliarden Euro im Jahr 2026 angehoben werden sollen. Dies könnte eine wichtige Unterstützung für Projekte wie die Mühlwegbrücke sein.

Kostenexplosion bei Brückensanierungen

Die Baukosten für Brücken können stark variieren. Ein Beispiel sind die 20,7 Millionen Euro, die für die Carolabrücke in Dresden eingeplant waren, wo der Einsturz eines Brückenteils im August 2023 glücklicherweise keine Verletzten forderte. Die anstehenden Sanierungen sind oft teuer, wie etwa die Rahmede-Talbrücke, deren Kosten sich von ursprünglich 18 Millionen Euro auf 170 Millionen Euro erhöhten. An anderer Stelle, wie bei der neuen Brücke über die Bundesstraße in Niedersachsen, flossen etwa 19,7 Millionen Euro in den Neubau, während eine Fußgängerbrücke in Düsseldorf-Vennhausen für 500.000 Euro geplant ist.

Insgesamt stehen wir vor einer grundlegenden Herausforderung in der deutschen Infrastruktur: Während die Mühlwegbrücke nun den Landwirten und Radfahrern in Dornheim den Weg ebnet, bleibt die Frage, wie lange die Bundesmittel reichen werden, um den Sanierungsstau aufzulösen und die maroden Brücken im Land sicher zu machen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickeln wird.