Hessische Hochschulen fordern Planungssicherheit: Finanzierungsstau droht!

Marburg, Deutschland - Der neue hessische Hochschulpakt, der ursprünglich für Anfang Februar 2023 geplant war, stößt auf Verzögerungen, die bei den hessischen Hochschulpräsidien Besorgnis auslösen. Laut Informationen von uni-marburg.de rechnet das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur (HMWK) frühestens im Juni 2023 mit der Vorlage der entscheidenden Budgetplanungsdaten. Der Hochschulpakt soll nun Anfang Juli 2023 unterzeichnet werden. Die hessischen Hochschulen zeigen sich zwar kritisch gegenüber der Verzögerung, erkennen jedoch die Bemühungen der Landesregierung um eine angemessene Finanzierung an.

In Hessen studieren rund 250.000 Studierende, die von circa 34.500 Mitarbeitenden an Hochschulen und etwa 15.500 Mitarbeitenden an Universitätskliniken unterstützt werden. Prof. Thomas Nauss, Sprecher der Konferenz Hessischer Universitätspräsidien, hebt hervor, dass die Hochschulen 475 Millionen Euro aus ihren Etats zur Konsolidierung des Landeshaushalts 2025 verschoben haben. Diese Situation könnte, so warnt er, zu empfindlichen Streichungen in der Forschung und Lehre führen, falls die Budgets nicht erhöht werden.

Forderungen der Hochschulpräsidien

Die Präsidenten der Hochschulen in Hessen stellen klare Forderungen, um die Wettbewerbsfähigkeit des Landes zu sichern. Prof. Karim Khakzar, Präsident der Hochschule Fulda, unterstreicht die Notwendigkeit von Planungssicherheit und einem wettbewerbsfähigen Finanzierungsmodell. Prof. Elmar Fulda, Präsident der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt, erhofft sich von dem neuen Hochschulpakt nicht nur kreative Entwicklungen, sondern auch verlässliche Arbeitsbedingungen.

Ein zentraler Punkt der Diskussion ist die Berücksichtigung von Tariferhöhungen sowie eine jährliche Dynamisierung von mindestens vier Prozent. Diese Maßnahmen sind unerlässlich, um den Herausforderungen einer sich verändernden Hochschullandschaft gerecht zu werden. Die 14 Hochschulen in Hessen zeigen sich besorgt über die wissenschaftliche Wettbewerbsfähigkeit des Landes im Vergleich zu anderen Bundesländern und auf internationaler Ebene.

Daten zur Hochschulfinanzierung

Die Hochschulfinanzstatistik liefert wertvolle Informationen über die Lehr- und Forschungsstruktur der Hochschulen und verdeutlicht die Unterschiede in der Finanzausstattung zwischen Lehr- und Forschungsbereichen. Diese Statistik umfasst öffentliche, private und kirchliche Hochschulen und bewertet auch die seit 2017 hinzugefügten staatlich anerkannten Berufsakademien.

Durch die totalerhebung aller Einnahmen, Ausgaben, Erträge, Aufwendungen und Investitionsausgaben können die Hochschulen transparent und nachvollziehbar ihre finanziellen Herausforderungen realisieren. Die Integration von Drittmitteln und interner Leistungsabrechnung in die Hochschulfinanzstatistik gibt einen umfassenden Überblick über die finanzielle Situation der Institutionen und unterstützt somit die Argumentation der Hochschulvertreter in der anstehenden Verhandlung um den Hochschulpakt.

Details
Vorfall Gesetzgebung
Ort Marburg, Deutschland
Quellen