Hungersnot im Gazastreifen: UN warnt vor katastrophaler Lage!
Gazastreifen, Palästina - Das UN-Hilfswerk für Palästinenser (UNRWA) hat heute alarmiert, dass die Mehl-Reserven im Gazastreifen vollständig aufgebraucht sind. Diese kritische Situation führt zu einer stark eingeschränkten Lebensmittelverteilung im Gebiet, in dem etwa 1,9 Millionen Menschen – etwa 90 % der Bevölkerung – während der jüngsten Konflikte vertrieben wurden. Der UNRWA-Chef Philippe Lazzarini erklärte, dass der Hunger sich ausbreitet und die Bedingungen absichtlich verschärft werden. Aktuell hat UNRWA nur noch 250 Lebensmittelpakete, die für fünfköpfige Familien etwa zwei Wochen ausreichen. Die Pakete enthalten Reis, Linsen, Bohnen, Öl und Dosenfisch – Grundnahrungsmittel, die jedoch nicht mehr in ausreichendem Maß zur Verfügung stehen.
Die Blockade durch das israelische Militär war der Hauptverursacher dieser Krise. Seit dem 18. März dürfen keine Hilfsgüter mehr in den Gazastreifen einfahren, obwohl fast 3.000 Lastwagen mit dringend benötigten Ressourcen bereitstehen. Dies hat dazu geführt, dass die Preise für Lebensmittel in der Region sich um bis zu 700 Prozent erhöht haben, was die Notlage der Menschen weiter verschärft. Damit erleben die Bewohner des Gazastreifens die schlimmste humanitäre Krise seit über eineinhalb Jahren. Laut dem UN-Bericht sind die Bedingungen besonders katastrophal für Kinder, die unter einem Mangel an Grundnahrungsmitteln und sauberem Trinkwasser leiden müssen.
Kritik an der Blockade
Die internationale Gemeinschaft reagiert besorgt auf die anhaltende Blockade der Hilfslieferungen. Außenminister aus Deutschland, Frankreich und Großbritannien haben die israelische Regierung für diese humanitäre Krise scharf kritisiert. In einer gemeinsamen Erklärung bezeichneten sie die Blockade als „untragbar“ und forderten ein sofortiges Ende der Maßnahmen, die vielerorts als Druckmittel gegen die Hamas wahrgenommen werden. Israels Verteidigungsminister Israel Katz sieht die Blockade als strategisches Instrument, um Druck auf die militant-islamische Organisation auszuüben.
Zusätzlich äußerten die Außenminister ihre Bedenken über die Offensive der israelischen Armee gegen humanitäre Helfer und die damit verbundene Gefahr für die Infrastruktur im Gazastreifen. Diese Angriffe haben dazu geführt, dass fast alle 43 Hilfsorganisationen, die im Gazastreifen tätig sind, ihre Dienstleistungen eingestellt oder stark eingeschränkt haben, was weiteren Druck auf die bereits leidende Zivilbevölkerung ausübt.
Humanitäre Lage im Gazastreifen
Die humanitäre Lage wird von Oxfam und UNICEF als verzweifelt beschrieben. Oxfam berichtet von einem extremen Mangel an sauberem Trinkwasser und betont, dass die Situation insgesamt von Angst, Hunger und Unsicherheit geprägt ist. UNICEF warnt zudem vor der katastrophalen Lage von Kindern im Gazastreifen, die von diesen Bedingungen besonders betroffen sind. Die Berichte über die hohen Todeszahlen im Gazastreifen sind alarmierend, da seit dem Beginn der Kämpfe im Oktober 2023 mehr als 51.300 Menschen getötet wurden.
Die internationale Gemeinschaft steht vor der Herausforderung, dringend benötigte Hilfe zu leisten und zugleich Schritt zu halten mit den politischen Entwicklungen in der Region. Die erneuten Kämpfe, die nach einer zweimonatigen Waffenruhe Anfang März wieder aufgenommen wurden, haben die Situation zusätzlich kompliziert, und eine Einigung über eine Verlängerung der Feuerpause scheint in weiter Ferne zu liegen. Die anhaltenden Spannungen und der Mangel an humanitärer Unterstützung werfen dringende Fragen zur Zukunft des Gazastreifens und seiner Bewohner auf.
Details | |
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Vorfall | Humanitätskrise |
Ursache | Blockade, Hunger |
Ort | Gazastreifen, Palästina |
Quellen |