Israel erlaubt Hilfsgüter für Gaza: Umstrittene Entscheidung nach Druck!

Gazastreifen, Palästinensische Autonomiegebiete - In einem bedeutsamen Schritt hat die israelische Regierung unter Premier Benjamin Netanjahu bekannt gegeben, dass Hilfsgüter ab sofort wieder in den Gazastreifen gelangen dürfen. Diese Entscheidung kommt nach monatelanger Blockade, die seit Anfang März in Kraft war. Berichten zufolge wurde der Druck auf Israel durch die USA erhöht, um humanitäre Hilfe in die Krisenregion zu ermöglichen. Offiziellen Quellen zufolge geschieht dies auf Empfehlung des Militärs, um eine mögliche Hungersnot im Gazastreifen zu verhindern. Hilfsorganisationen haben nun für eine Woche die Erlaubnis, dringend benötigte Güter zu transportieren. Die Freisetzung der Geiseln wird dabei jedoch nicht direkt an die Hilfstransporte gekoppelt, da Verhandlungen hierzu weiterhin laufen.
In Teilen des israelischen Kabinetts sorgte die Ankündigung für Empörung, insbesondere die Minister für Nationale Sicherheit, Itamar Ben Gvir, äußerte sich skeptisch und forderte eine vollständige militärische Lösung gegen die Hamas. Dies steht im Kontext einer sich schnell verschärfenden humanitären Lage im Gazastreifen, wo bereits über eine Million Menschen auf der Flucht sind. Zehntausende haben in den letzten Tagen den Norden des Gazastreifens verlassen und sich in den Süden aufgemacht. Viele transportieren ihr Hab und Gut auf Fahrrädern, Bollerwagen oder Eselskarren.
Humanitäre Krise im Gazastreifen
Die Situation vor Ort ist katastrophal. Kliniken haben Schwierigkeiten, Operationen durchzuführen, da es an Schmerzmitteln mangelt und Treibstoff für Generatoren knapp ist. Die humanitären Hilfskonvois, die kürzlich aus Ägypten nach Gaza gelangten, bestehen lediglich aus 54 Trucks – im Vergleich zu den 500 Lastwagen pro Tag, die laut UN vor dem damaligen Angriff der Hamas ins Land geliefert wurden. Das Rote Kreuz fordert daher die Einrichtung eines zweiten sicheren Korridors für humanitäre Hilfe, um die Situation der betroffenen Menschen zu verbessern. Berichten zufolge haben private Sicherheitsfirmen begonnen, Lebensmittel in bestimmten Zonen des südlichen Gazastreifens auszuteilen, um Missbrauch durch die Hamas zu verhindern.
Zusätzlich zu den vielschichtigen Herausforderungen kämpfen die Hilfsorganisationen mit der Angst vor einem Ausbruch von Krankheiten, bedingt durch die mangelhaften sanitären Bedingungen im Gazastreifen. Vorschläge zur Sicherstellung eines zweiten Korridors, der über das Westjordanland zur Ostgrenze Gazas führen könnte, werden ebenfalls geprüft. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) ist in Gesprächen mit Konfliktparteien, um diesen Korridor zu realisieren.
Militärische Entwicklungen und die Zukunft
Die israelische Armee hat ihre Offensive im Gazastreifen verstärkt: Fünf Bataillone sind sowohl im Norden als auch im Süden aktiv, wobei ein konkreter Angriffsplan, genannt „Gideons Streitwagen“, vorsieht, Gaza zu teilen und eroberte Gebiete zu halten. Ziel ist es, Druck auf die Hamas auszuüben, um die verbleibenden 58 Geiseln freizulassen. Der Sprecher der israelischen Armee betont, dass die Militärstrategie darauf abzielt, der Politik Flexibilität zu geben.
Die Lage bleibt angespannt und die humanitären Bedarfe im Gazastreifen dürften auch nach einem möglichen Ende der Kämpfe enorm sein. Hilfsorganisationen bereiten sich bereits auf Ausweitungen des Konflikts in den Nachbarländern vor, um die Unterstützung der betroffenen Zivilbevölkerung weiterhin sicherzustellen. Die internationale Gemeinschaft bleibt aufgerufen, sich für eine sofortige Feuerpause und ungehinderten Zugang der humanitären Hilfe einzusetzen.
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Ort | Gazastreifen, Palästinensische Autonomiegebiete |
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