Ramaphosa trifft Trump: Einigungen bei frostigen Beziehungen in Sicht?

Washington D.C., USA - Am Montag, den 19. Mai 2025, beginnt Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa einen wichtigen Staatsbesuch in den USA, dessen Ziel es ist, die angespannten Beziehungen zwischen den beiden Ländern zu „resetten“. Die bilateralen Beziehungen gelten als die frostigsten seit Jahrzehnten, insbesondere nach der jüngsten Ankunft von 59 weißen südafrikanischen Asylsuchenden, die US-Präsident Donald Trump als verfolgte Personen bezeichnet hat. Ramaphosas Regierung wehrt sich gegen diese Vorwürfe und betont, dass es in Südafrika keine Diskriminierung basierend auf ethnischer Zugehörigkeit gibt.
Der geplante Besuch Ramaphosas und das darauffolgende Treffen mit Trump am 21. Mai sollen eine Plattform bieten, um sowohl bilaterale als auch globale Themen zu erörtern. Zu den diskutierten Agendapunkten werden die Behandlung weißer Südafrikaner, Hilfekürzungen der USA, sowie die Konflikte in der Ukraine und Gaza zählen. Trump und Elon Musk haben bereits die Behandlung weißer Südafrikaner kritisiert, insbesondere im Kontext eines neuen Landexpropriationsgesetzes, das die Umverteilung von Land an marginalisierte Gruppen vorsieht.
Knackpunkte in der Beziehung
Das Landexpropriationsgesetz, das unter Ramaphosas Führung verabschiedet wurde, erlaubt die Beschlagnahme von Land ohne Entschädigung, um historische Ungleichheiten zu adressieren, die aus der Apartheid resultierten. Dieses Gesetz hat zu internationalem Druck geführt, insbesondere von der Trump-Administration, die Hilfen für Südafrika stoppt und darauf besteht, dass diese „ungerechte und unmoralische Praktiken“ die Grundlage für Sanktionen gegen das Land bilden. Ramaphosa erklärte, dass niemand ohne Entschädigung enteignet werden dürfe, und dass das Gesetz nicht gegen internationale Standards verstoße.
Zusätzlich hat Trump Zölle auf südafrikanische Waren erhöht, was die wirtschaftlichen Beziehungen zusätzlich belastet, da Südafrika der zweitgrößte bilaterale Handelspartner der USA nach China ist. Die USA haben in der Vergangenheit auch mehrfach Hilfsgelder für Programme zur Bekämpfung von HIV und Aids in Südafrika gestrichen, was insbesondere kritisch für ein Land ist, das weltweit die höchste Anzahl an HIV-Infektionen verzeichnet.
Globale und regionale Themen
Bei den Gesprächen zwischen Ramaphosa und Trump wird auch die Unterstützung Südafrikas für die Palästinenser zur Sprache kommen. Diese Thematik hat in der Vergangenheit bereits Spannungen mit den USA ausgelöst, insbesondere durch die Klage Südafrikas gegen Israel vor dem Internationalen Gerichtshof, die im Dezember 2023 eingereicht wurde. Trump hat zudem die südafrikanische Regierung wegen ihrer neutralen Haltung im Ukraine-Konflikt kritisiert, während Ramaphosa sich weiterhin für Dialog und Frieden in diesem Bereich einsetzt.
Der Besuch wird letztendlich als ein kritischer Moment angesehen, der entweder den Grundstein für eine Verbesserung der Beziehungen zwischen Südafrika und den USA legen oder die Kluft, die durch unterschiedliche politische und gesellschaftliche Ansichten entstanden ist, weiter vertiefen könnte. Beobachter sind gespannt, ob Ramaphosa und Trump in der Lage sein werden, eine gemeinsame Basis zu finden und die strategische Partnerschaft zu stärken, die für beide Seiten von Bedeutung ist.
Weitere Details zu den sich entwickelnden US-südafrikanischen Beziehungen finden sich in den Berichten von Al Jazeera, South China Morning Post und Zeit Online.
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Ort | Washington D.C., USA |
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