Israel mobilisiert zehntausende Reservisten – droht eine große Offensive?

Gazastreifen, Palästina - Am 3. Mai 2025 plant das israelische Sicherheitskabinett eine Beratung über die Ausweitung der Angriffe im Gazastreifen, die bereits am Sonntag stattfinden soll. Wie Sächsische berichtet, mobilisiert das israelische Militär Zehntausende Reservisten mit dem Ziel, Druck auf die Hamas zu erhöhen und weitere Geiseln freizubekommen. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat den Plänen zur Mobilisierung bereits grundsätzlich zugestimmt.

Die Mobilisierung ist massiv, jedoch kleiner als nach dem Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober 2023. Einige der reservierten Soldaten sollen reguläre Truppen ablösen, die momentan im Einsatz an der Nordgrenze und im Westjordanland sind. Die Befürchtung wächst, dass eine verstärkte Offensive die bereits kritische humanitäre Lage im Gazastreifen weiter verschärfen könnte.

Humanitäre Krise im Gazastreifen

Die humanitäre Lage im Gazastreifen ist katastrophal, mit etwa zwei Millionen Palästinensern, die unter extremen Bedingungen leben müssen. Laut SRF sind die Informationen über die Situation vor Ort schwer zu verifizieren, da anhaltende Kämpfe den Zugang zu zuverlässigen Berichten erschweren.

Berichten zufolge gab es kürzlich Angriffe der israelischen Armee auf das Flüchtlingslager Chan Yunis im Süden des Gazastreifens, wobei die palästinensische Nachrichtenagentur von mindestens 28 Toten berichtet. Diese Zahlen wurden jedoch vom israelischen Militär nicht kommentiert. Auch im Norden Gazas nimmt die Gewalt zu, unter anderem durch die Stürmung eines Krankenhauses und anhaltende Kämpfe im Flüchtlingscamp Dschabalia.

Unterbrochene Hilfsmaßnahmen

Zudem warnen Hilfsorganisationen vor einer drohenden Hungersnot. Die Deutsche Welthungerhilfe hat bereits Alarm geschlagen, da trotz der Ankunft von 100 Lastwagen mit Hilfsgütern im Gazastreifen die Verteilung vor allem im Norden unzureichend ist. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) berichtet von Schwierigkeiten, Impfaktionen durchzuführen, da Kampfpausen für notwendige Impfungen nicht eingehalten werden und die Sicherheitszonen verkleinert wurden. Eine Polioimpfkampagne musste aufgrund der anhaltenden Kämpfe unterbrochen werden.

Die internationale Gemeinschaft verhandelt über eine mögliche Waffenruhe und humanitäre Hilfe, während sich die Kämpfe fortsetzen und die humanitären Bedingungen in den betroffenen Gebieten immer kritischer werden. Die Situation bleibt angespannt, und die Menschen im Gazastreifen sehen sich einer verheerenden Krise gegenüber.

Details
Vorfall Terrorismus
Ursache Konflikt
Ort Gazastreifen, Palästina
Verletzte 28
Quellen