Junge Deutsche im Schuldenfieber: Jeder Fünfte betroffen!

Deutschland - Immer mehr junge Menschen in Deutschland befinden sich in einer finanziellen Schieflage. Eine aktuelle Studie, die im Rahmen der Untersuchung „Jugend in Deutschland 2025“ veröffentlicht wurde, zeigt, dass inzwischen jeder fünfte Jugendliche im Alter von 14 bis 29 Jahren Schulden hat. Dies stellt ein Rekordhoch dar, da der Anteil der verschuldeten jungen Menschen von 16 Prozent im Jahr 2023 auf 19 Prozent im Jahr 2024 gestiegen ist, wie MDR berichtet.
Besonders betroffen sind erwerbstätige junge Menschen, während Studierende und Schüler tendenziell weniger unter Schulden leiden. Die Gründe für diese Verschuldung sind vielfältig, und umfassen sowohl geplante Schulden, wie Bafög oder Autokredite, als auch Konsumschulden. Letztere ermöglichen den sofortigen Erwerb von Konsumgütern, die später zurückgezahlt werden müssen. Dabei bieten Zahlungsdienste wie Klarna oder Paypal oft standardmäßig solche Finanzierungsoptionen an, was den Druck erhöht, jetzt zu konsumieren und später zu bezahlen.
Psychische Belastungen und Sorgen der jungen Generation
Die Studie verdeutlicht nicht nur die wirtschaftlichen, sondern auch die psychischen Belastungen, denen junge Menschen ausgesetzt sind. Fast die Hälfte der Befragten gibt an, unter Stress zu leiden, während ein erheblicher Teil Einsamkeit und Depressionen erlebt. Diese psychischen Probleme sind besonders stark ausgeprägt im Vergleich zu älteren Generationen. Laut einer ergänzenden Untersuchung von RND haben 49 Prozent der jungen Menschen Stresssymptome, 21 Prozent fühlen sich einsam und 20 Prozent leiden an Depressionen.
Hinzu kommt, dass 62 Prozent der Jugendlichen sich Sorgen um den Krieg in Europa machen und 47 Prozent um die Folgen des Klimawandels. Auch die Frage nach bezahlbarem Wohnraum ist für 48 Prozent der 14- bis 29-Jährigen von großer Bedeutung. Diese Sorgen stehen in starkem Kontrast zu der weit verbreiteten Auffassung, dass es früher einfacher war, Wohlstand aufzubauen, was 63 Prozent der Befragten bestätigt haben.
Ursachen der Zahlungsproblematik
Die Probleme der jugendlichen Verschuldung werden oft als Folge eines falschen Umgangs mit Geld betrachtet. Laut bpb sind mangelnde finanzielle Allgemeinbildung, unkontrollierte Konsumwünsche und eine geringe Planungskompetenz häufige Gründe für Überschuldung. Darüber hinaus identifizieren Institutionen wie der Bundes Deutscher Inkasso-Unternehmen (BDIU) zu hohe Konsumausgaben und ein schlechtes Vorbild der Eltern als wesentliche Faktoren.
Wissenschaftliche Studien zur Jugendverschuldung zeigen, dass 0,2 Prozent der Klienten in Schuldnerberatungsstellen 18 bis 19 Jahre alt sind; der Anteil der 20- bis 25-Jährigen liegt bei 6,5 Prozent. Diese Statistik sagt wenig über die Dunkelziffer verschuldeter junger Menschen aus, die möglicherweise nie Hilfe suchen. Zudem ist der Konsumverhalten junger Menschen häufig mit sozialen Beziehungen und der Entwicklung ihrer Identität verknüpft.
Um nachhaltig gegen die Jugendlichen Schulden vorzugehen, wird auf die Notwendigkeit von Finanzbildung hingewiesen. Programme zur Förderung des Umgangs mit Geld sollen jungen Menschen helfen, sich verantwortungsbewusster zu verschulden oder gar Schulden zu vermeiden. Ziel könnte sein, nicht nur Schuldenfreiheit anzustreben, sondern auch eine selbstbestimmte Verschuldung in einer zunehmend konsumorientierten Gesellschaft zu fördern.
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