Kampf gegen Asiatische Hornisse: Ein verzweifelter Wettlauf gegen die Zeit!

Waghäusel, Deutschland - Die Asiatische Hornisse, die ursprünglich aus Südostasien stammt, hat in den letzten Jahren stark an Verbreitung in Deutschland zugenommen. Erstmals wurde sie 2014 in Rheinland-Pfalz und Karlsruhe entdeckt, und seitdem hat sich ihr Lebensraum bis nach Nordrhein-Westfalen ausgedehnt. Die rasante Zunahme, insbesondere in Nordbaden, ist besorgniserregend: Im Jahr 2023 wurden rund 560 Nester gemeldet, während die Zahl der bestätigten Sichtungen im Jahr 2022 fast 1500 betrug. Diese Daten stammen von der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg.
Dr. Manfred Verhaagh, ein Entomologe am Naturkundemuseum Karlsruhe, beschäftigt sich seit der ersten Sichtung intensiver mit dieser invasiven Art. Die asiatische Hornisse hat kaum natürliche Feinde und kann sich somit ungehindert vermehren. Ihre Präsenz stellt eine ernsthafte Bedrohung für die heimische Biodiversität dar, insbesondere für die Bienenzucht, da sie zur Plünderung von Bienenstöcken neigt und somit die Population von Wild- und Honigbienen gefährdet.
Problematik der Bekämpfung
Die Herausforderung bei der Bekämpfung der Asiatischen Hornisse ist signifikant. Experten berichten, dass die Ausbreitung nicht mehr vollständig verhindert, sondern lediglich verlangsamt werden kann. Die Probleme verstärken sich durch einen Mangel an geschulten Fachkräften, die für die Entfernung der Nester notwendige Schutzausrüstung haben. Diese Nester, die zunächst nußgroß sind, können später bis zu handballgroß oder noch größer werden, wenn sie in Bäume umziehen.
Insbesondere ab April bauen Hornissen-Königinnen Primärnester, während ab Juli auch Sekundärnester entstehen. Nester finden sich häufig an Hausdächern, in Vorgärten oder Gewächshäusern. Die aggressive Verteidigung ihrer Nester macht es schwierig, diese ohne professionelle Unterstützung zu beseitigen. Natürlich sind sie für den Menschen nicht gefährlicher als die heimische Hornisse, jedoch sind allergische Reaktionen auf Stiche möglich.
Ein gefährlicher Mitbewerber
Die Ausbreitung der Asiatischen Hornisse beeinflusst auch die Bestäuberpopulationen, die für die Biodiversität und Landwirtschaft von großer Bedeutung sind. Studien haben gezeigt, dass diese Art eine negative Auswirkung auf die Bestäubung von Efeu-Blüten in Frankreich hatte. Laut der NABU hat es bereits Ernteverluste gegeben, die auf die Bestandsaufnahme der Asiatischen Hornisse zurückzuführen sind.
Die EU hat die Asiatische Hornisse 2018 als invasive Art eingestuft, was die Mitgliedsländer zur Bekämpfung verpflichtet. Seit März 2025 wurde die Hornisse offiziell als etablierte Art in Deutschland anerkannt, wodurch sich die gesetzlichen Vorgaben zur Bekämpfung geändert haben. Dies führt zu Bedenken, dass Maßnahmen zur Bekämpfung auch heimische Arten gefährden könnten.
Im Angesicht dieser Herausforderungen ist es entscheidend, dass Bürger Sichtungen von Asiatischen Hornissen melden und sicherstellen, dass es sich um die richtige Art handelt. Eine Zusammenarbeit mit den Naturschutzbehörden ist notwendig, um effektive Eindämmungsstrategien zu entwickeln und gleichzeitig die heimische Fauna zu schützen.
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Ort | Waghäusel, Deutschland |
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