Millionen Bäume für die Sahara: Wissenschaftler startet grünes Wunder!

Mauretanien - Ein ehrgeiziges Projekt zur Aufforstung der Sahara nimmt Gestalt an. Peter Heck, ein deutscher Wissenschaftler, plant, Millionen Bäume in der größten Trockenwüste der Welt zu pflanzen. Die Sahara erstreckt sich über beeindruckende neun Millionen Quadratkilometer und reicht vom Atlantik bis zum Roten Meer. Mit dem „Sahara Renaissance Project“ (SAREP) sollen nicht nur Bäume gepflanzt werden, sondern auch nachhaltige Lösungen für Wasser, Lebensmittel und Energieversorgung geschaffen werden. Die ersten Schritte sind bereits in Planung.
Die geplante Aufforstung wird an Mauretaniens Atlantik-Küste beginnen. Hier sollen Windräder und Solarparks erneuerbare Energie erzeugen, die zur Betreibung einer Meerwasser-Entsalzungsanlage genutzt wird. Diese Anlage soll das entsalzene Wasser über ein Tröpfchenbewässerungssystem in die Wüste leiten, um die gepflanzten Bäume zu versorgen. Mauretanien weist mit seinen hohen Windgeschwindigkeiten, viel Sonne und einer 750 km langen Atlantikküste optimale Bedingungen für die Produktion von grünem Wasserstoff auf. Damit könnte ein wichtiger Schritt in Richtung einer nachhaltigen Zukunft gemacht werden.
Wirtschaftliche und soziale Auswirkungen
Das SAREP-Projekt zielt darauf ab, Wirtschaftswachstum und Beschäftigung in der Region zu fördern. Anfangs werden zwölf Mauretanier mit der Pflanzung und Pflege der Bäume betraut, und es wird erwartet, dass später bis zu 400.000 Menschen in verschiedenen Bereichen des Projekts beschäftigt werden. Über die Aufforstung hinaus, die Arten wie Eukalyptus, Prosopis, Akazie, Kasuarinen und Jatropha umfasst, sind auch Infrastrukturprojekte und die Entwicklung der landwirtschaftlichen Produktion vorgesehen. Dabei sollen insbesondere Agroforstsysteme implementiert werden, die Ackerpflanzen mit Bäumen kombinieren und zahlreiche Produktoutputs ermöglichen.
Ein weiterer Vorteil des Projekts ist die Erzeugung von Frischwasser für die benachbarten Städte und Bergbaustätten, was wiederum die Lebensqualität der Menschen erhöhen könnte. Die langfristigen Ziele sehen einen Investitionsbedarf von bis zu 120 Milliarden Euro für den Bau von Entsalzungsanlagen, Pipelines sowie der entsprechenden Energieerzeugung vor.
Umweltaspekte und Herausforderungen
Doch das Projekt steht auch vor Herausforderungen. Die Produktion von Sole bei der Entsalzung kann umweltschädlich sein, und Heck plant, diese ins offene Meer zu transportieren, um negative Auswirkungen auf die Umwelt zu minimieren. Die Afrikanische Union verfolgt ähnliche Ziele mit der „Großen Grünen Mauer“, die bis 2030 durch den Sahel führen soll, um die Ausbreitung der Wüste zu stoppen und die Klimakrise zu bekämpfen.
Obwohl bereits über 19 Milliarden US-Dollar investiert wurden, ist bisher weniger als ein Fünftel des Projekts realisiert. Die Herausforderungen sind beträchtlich, doch die Chancen, die sich durch innovative Ansätze wie die Agroforstwirtschaft ergeben, könnten weitreichende Vorteile für die Umwelt und die lokale Bevölkerung bieten. Studien zeigen, dass Agroforstwirtschaft, die in Deutschland bislang eher eine Nische darstellt, ein großes Potenzial zur CO2-Bindung und zur Anpassung an den Klimawandel bietet.
In den kommenden Monaten und Jahren sind erste Schritte geplant, darunter der Bau einer Baumschule und die Anlegung eines kleinen Hotels, welches den Grundstein für die weitere Entwicklung des Projekts legen soll. Es bleibt abzuwarten, ob die ambitionierten Ziele erreicht werden können, und ob diese Bemühungen tatsächlich zur Begrünung der Wüste und zur Verbesserung der Lebensbedingungen in der Region führen.
Das Projekt steht im Einklang mit der steigenden Bedeutung von erneuerbaren Energien, Wassergewinnung und nachhaltiger Landwirtschaft, wie sie durch SAREP gefördert werden. Die Synergien zwischen Wasser-, Energie-, Landwirtschafts- und Industriesektor könnten entscheidend für den Erfolg dieses großen Vorhabens sein.
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Ort | Mauretanien |
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