Kampf um soziale Sicherheit: Maikundgebung in Barnstorf begeistert!

Am 02.05.2025 versammelten sich in Barnstorf zahlreiche Gewerkschafter, um für soziale Sicherheit und faire Arbeitsbedingungen zu demonstrieren.
Am 02.05.2025 versammelten sich in Barnstorf zahlreiche Gewerkschafter, um für soziale Sicherheit und faire Arbeitsbedingungen zu demonstrieren. (Symbolbild/NAG)

Barnstorf, Deutschland - Am 2. Mai 2025 fand in Barnstorf eine Maikundgebung des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) statt, auf dem Rathausplatz versammelten sich zahlreiche Menschen, um für eine gerechte Arbeitswelt und soziale Sicherheit zu demonstrieren. Der DGB-Kreisverbandsvorsitzende Matthias Müller begrüßte die Anwesenden und hob die Wichtigkeit der Veranstaltung hervor. Hauptrednerin war Claudia Tiedge vom Bundesvorstand der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), die sich mit den Themen der gerechten Arbeitswelt und sozialen Sicherheit auseinandersetzte.

Tiedge sprach über die gewerkschaftlichen Forderungen im Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung, darunter die Erhaltung des Rentenniveaus sowie ein Investitionspaket. Sie forderte nicht nur Sicherheit und solide Arbeitsplätze, sondern auch bezahlbaren Wohnraum und eine stabile Infrastruktur, insbesondere im Bereich von Schulen und Kindertagesstätten. Zudem thematisierte sie die Problematik des Fachkräftemangels und betonte die Relevanz von Ausbildung, fairer Bezahlung sowie verbesserten Arbeitsbedingungen.

Reden und Themenvielfalt

Zusätzlich zu Tiedge trat Dr. Imke Hennemann-Kreikenbohm von der Gewerkschaft Verdi auf, die die Bedeutung von Tarifverträgen betonte und die wachsende Tarifflucht von Arbeitgebern kritisierte. Regina Dahnken referierte über die aktuelle Tarifsituation am Klinikum Sulingen, wo die Überführung in den Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) zum 1. Juli ansteht.

Die jüngeren Generationen wurden ebenfalls vertreten. Lara Meyer und Lisa Jarmuth von den Jungsozialisten sprachen über die Herausforderungen, mit denen junge Menschen und Frauen konfrontiert sind, und forderten faire Arbeitsbedingungen, Tarifeinheit sowie einen Mindestlohn von 15 Euro. Bruno Hartwig, Vorsitzender des Sozialverbands Deutschland (SoVD), erinnerte an das Recht auf ein Leben ohne Angst und plädierte für soziale Gerechtigkeit.

Politische Unterstützung und Tradition

Auch der Bürgermeister der Samtgemeinde Barnstorf, Alexander Grimm, sprach über die Tradition des 1. Mai und dessen Bedeutung für die Arbeitnehmerbewegung. Neben Müller begrüßte dieser den Bundestagsabgeordneten Axel Knoerig von der CDU. Die Veranstaltung wurde von verschiedenen Organisationen unterstützt, darunter die SPD, Bündnis 90/Die Grünen, Die Linke und Omas gegen Rechts, was die breite gesellschaftliche Unterstützung für die Anliegen der Gewerkschaften deutlich machte.

Die musikalische Umrahmung der Kundgebung übernahmen „Die Amtsbrüder & Die Wölfin“, die zur festlichen Atmosphäre beitrugen und die Teilnehmer bewegten, sich aktiv für ihre Rechte und die ihrer Mitmenschen einzusetzen.

Die Maikundgebung in Barnstorf war Teil eines bundesweiten Aktionstags, der in mehreren Städten in Deutschland stattfand. In Berlin und Hamburg demonstrierten zehntausende Menschen, angeführt von prominenten Rednern wie DGB-Chefin Yasmin Fahimi, die auf die Notwendigkeit besserer Arbeitsbedingungen hinwies. In diesem Kontext betonte Fahimi, dass die Tarifflucht von Arbeitgebern einen volkswirtschaftlichen Schaden von schätzungsweise 130 Milliarden Euro pro Jahr verursacht. Dies verdeutlicht den dringenden Handlungsbedarf im Bereich der Arbeitsstandards und Tarife.

In diesem Kontext ist die Diskussion über die Rolle und Macht der Gewerkschaften von zentraler Bedeutung, insbesondere in Bezug auf die Herausforderungen, die die große Transformation mit sich bringt. Die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Praxis wird als notwendig erachtet, um die Herausforderungen anzugehen, vor denen die Gewerkschaften heute stehen, wie in einer wissenschaftlichen Konferenz an der Friedrich-Schiller-Universität Jena deutlich wurde.

Zusammenfassend war die Maikundgebung in Barnstorf nicht nur ein Ausdruck von Solidarität und Gemeinschaft, sondern auch ein wichtiger Schritt zur Stärkung der sozialen Rechte in Deutschland. Die Anliegen, die dort geäußert wurden, spiegeln die aktuellen Diskussionen auf nationaler Ebene wider und fordern mehr denn je Gehör in einer sich wandelnden Arbeitswelt.

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Ort Barnstorf, Deutschland
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