Kinderentführung in Hamburg: Moderatoren-Paar steht unter Anklage!
Hamburg, Deutschland - Die Staatsanwaltschaft Hamburg hat am Freitag Anklage gegen Christina Block erhoben. Ihr wird vorgeworfen, die Entführung ihrer Kinder beauftragt zu haben, die in der Silvesternacht 2024 stattfand. Dabei wurden die Kinder gewaltsam aus der Obhut ihres Vaters in Dänemark nach Deutschland gebracht, wie t-online berichtet. Neben Block sind in diesem Fall insgesamt sieben Personen angeklagt, darunter auch der bekannte TV-Moderator Gerhard Delling, der Blocks Lebensgefährte ist.
Delling hat die Vorwürfe als „absurd“ zurückgewiesen und erklärt, er sei zuversichtlich, dass die Gerichtsverhandlung zu seinen Gunsten verlaufen werde. Sein Anwalt David Rieks äußerte, dass die Anschuldigungen gegen Delling unbegründet seien und dass man entschlossen gegen diese Vorwürfe vorgehen werde. Bisher hat Christina Block selbst keine Stellung zu den Vorwürfen bezogen, beteuert jedoch, dass sie mit der Entführung nichts zu tun habe.
Verfahren und rechtliche Stellung
Christina Blocks Anwalt, Otmar Kury, wies darauf hin, dass seine Mandantin niemals eine Entführung befohlen habe. Er sprach von einer „unerträglichen Voreingenommenheit“ in der Anklage. Auch die familienrechtliche Beraterin von Block, Anwältin Elisabeth Unger, betonte, dass Block ihren Kindern niemals schaden würde. Der Anwalt von Stephan Hensel, dem Vater der Kinder, Philip von der Meden, erklärte, dass die Entführung die Kinder sowie seinen Mandanten psychisch belastet hat und er auf eine umfassende Aufklärung des Falls hofft.
Der 84-jährige Großvater der Kinder, Eugen Block, der als Gründer der Steakhaus-Kette „Block House“ bekannt ist, wurde ebenfalls untersucht, jedoch konnte ihm kein hinreichender Tatverdacht nachgewiesen werden. In diesem Zusammenhang gilt bis zu einer Verurteilung für alle Beteiligten die Unschuldsvermutung.
Hintergrund und Folgen internationaler Kindesentführungen
Der Fall von Christina Block hat auch eine breitere gesellschaftliche Dimension, die mit der steigenden Zahl internationaler Kindesentführungen in den letzten Jahren zusammenhängt. Häufig treten solche Entführungen während emotionaler Konflikte, wie Ehekrisen, Trennungen oder Scheidungen auf. Laut Humanium empfinden betroffene Elternteile eine Entführung oft als Verrat, während der andere Elternteil dies möglicherweise als sein rechtmäßiges Anliegen ansieht, das Kind mitzunehmen.
Das Haager Übereinkommen schützt Kinder unter 16 Jahren vor unrechtmäßiger Entfernung über internationale Grenzen. In vielen Ländern, zu denen Deutschland gehört, ist die rechtliche Handhabung solcher Fälle ein heikles Thema. Unterschiedliche Altersgrenzen zwischen dem Haager Übereinkommen und dem UN-Übereinkommen über die Rechte des Kindes führen regelmäßig zu Konflikten. Das Wohl des Kindes bleibt dabei ein zentrales Anliegen in beiden Konventionen, doch eine klare Definition von den Rechten des Kindes fehlt häufig.
Trotz der rechtlichen Rahmenbedingungen ist der Bedarf an psychologischer Unterstützung für entführte Kinder groß, da sie oft langfristige emotionale Schäden erleiden. Organisationen wie Humanium setzen sich dafür ein, das Bewusstsein für die Rechte von Kindern zu schärfen und betroffenen Eltern rechtliche Hilfe anzubieten, um ein Ende der erschreckenden Praxis der internationalen Kindesentführung zu erreichen.
Details | |
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Vorfall | Entführung |
Ort | Hamburg, Deutschland |
Festnahmen | 7 |
Quellen |