Klimawandel: Rems-Murr-Kreis kämpft gegen drohende Wald-Dürre!

Rems-Murr-Kreis, Deutschland - Im Rems-Murr-Kreis sind die Folgen des Klimawandels bereits in alarmierender Weise spürbar: Die Dürre hat das Gebiet bis in zwei Meter Bodentiefe erfasst. Förster warnen, dass anhaltende Trockenheit Bäume erheblich schädigt und deren Absterben zur Folge hat. Der April 2023 zeigte sich zudem als außergewöhnlich warm, trocken und sonnig, was die Situation weiter verschärft hat. Förster beobachten mit Besorgnis den kritischen Austrieb der Bäume, was die Forstwirtschaft vor große Herausforderungen stellt.
Die Auswirkungen sind nicht nur lokal spürbar, sondern betreffen die gesamte Forstwirtschaft im Rems-Murr-Kreis. Revierleiter Dieter Seitz und Forstamtsleiterin Dagmar Wulfes beobachten die zunehmend besorgniserregenden Zustände. Besonders betroffen sind Tannen und Fichten; auch Misteln zeigen klar an, dass sie unter Stress leiden. Sturmschäden, Käferbefall und jahrelange Trockenheit bedrohen die Wälder und führen dazu, dass das Sterben der Bäume ein schleichender Prozess wird, der oft nicht sofort wahrgenommen wird.
Forstwirtschaftliche Herausforderungen
Die Baumarten, die besonders leiden, sind unterschiedlich. Fichten, die vor 40 Jahren gepflanzt wurden, sind bereits abgestorben, während junge Tannen im Alter von 20 bis 30 Jahren kaum Überlebenschancen haben. Um dem Verlust entgegenzuwirken, werden Aufforstung mit neuen Baumarten, wie Eichen und Elsbeeren, angestrebt. Gleichzeitig werden Arten wie Baumhasel, Kiefern, Edelkastanien und Nussbäume als zunehmend trockenheitsresistent angesehen.
Die Veränderungen im Wald sind seit den 1990er Jahren deutlich spürbar, beginnend mit dem verheerenden Orkan Wiebke im Jahr 1990. Der Anteil der Nadelhölzer im Murrhardter Stadtwald ist von 90% auf 65% gesunken, wobei der Fichtenanteil von 60% auf gerade einmal 25% zurückgegangen ist. Besonders verheerend war die Situation in der Backnanger Bucht, wo fast alle Fichten in den letzten 30 Jahren geerntet wurden. Prognosen deuten darauf hin, dass bei fortschreitender Klimaerwärmung ähnliche Probleme auch in anderen Gebieten auftreten könnten.
Klimawandel und seine Folgen
Die Dürre im Rems-Murr-Kreis ist Teil eines größeren globalen Phänomens, das durch den Klimawandel verstärkt wird. Laut dem Umweltbundesamt bezeichnet Dürre einen Zustand der unzureichenden Wasserverfügbarkeit über längere Zeiträume. Ein komplexes Zusammenspiel aus Wetter, Wasserverfügbarkeit und -bedarf führt dazu, dass Dürre zunehmend zu einem Risiko wird. Wissenschaftler des IPCC prognostizieren für viele Regionen – darunter auch den Mittelmeerraum und Westafrika – eine zunehmende Trockenheit.
Auf der globalen Ebene haben derzeit 2,3 Milliarden Menschen Zugang zu Wasserstress, was die Dringlichkeit zur Entwicklung regionaler Dürremanagementpläne unterstreicht. Für die lokale Landwirtschaft sind Anpassungsmaßnahmen, wie der Schutz der Bodenfeuchtigkeit und die Implementierung naturbasierter Lösungen wie Aufforstung, entscheidend.
Die Situation im Rems-Murr-Kreis zeigt eindrücklich, dass die Herausforderungen des Klimawandels und der damit verbundenen Dürre nicht ignoriert werden können. Die Bevölkerung nimmt die nötigen Fällaktionen emotional wahr, doch das übergeordnete Ziel bleibt klar: Den Wald durch Anpassungsstrategien zu retten, um auch künftigen Generationen eine intakte Natur zu hinterlassen.
Für mehr Informationen zur Dürre im Rems-Murr-Kreis besuchen Sie zvw.de, Stuttgarter Nachrichten und Umweltbundesamt.
Details | |
---|---|
Ort | Rems-Murr-Kreis, Deutschland |
Quellen |