Krankenkassen-Krise: BKK Firmus erhöht Beiträge – Was jetzt tun?

Bremen, Deutschland - Die gesetzliche Krankenversicherung in Deutschland steht unter erheblichem Druck. Steigende Gesundheitskosten und Finanzlöcher zwingen viele Krankenkassen dazu, ihre Zusatzbeiträge zu erhöhen. Laut einem aktuellen Bericht von t-online fühlen sich 35 Prozent der Versicherten durch diese Erhöhungen finanziell überfordert.
Die BKK Firmus hat ihren Zusatzbeitrag zum Jahreswechsel von 0,9 Prozent auf 1,84 Prozent angehoben und ist am 1. Mai 2025 weiter auf 2,18 Prozent gestiegen. Damit bleibt sie weiterhin unter dem Branchendurchschnitt, hat aber gleichzeitig den höchsten Zusatzbeitrag unter ihren Wettbewerbern. Die gesundheitliche Konkurrenz umfasst die HKK mit 2,19 Prozent, die Audi BKK mit 2,40 Prozent und die Techniker Krankenkasse mit 2,45 Prozent.
Kritik und Verteidigung
Die AOK Bremen/Bremerhaven hat die BKK Firmus wegen angeblich „falscher Tatsachen“ bei der Mitgliederwerbung kritisiert. BKK-Firmus-Chef Dirk Harrer wies diese Vorwürfe jedoch entschieden zurück und erklärte, dass Nachforderungen aus dem Vorjahr die Erhöhung des Zusatzbeitrags notwendig gemacht hätten. In diesem Kontext telefoniert Harrer auch die strukturellen Probleme im System an, das mit über 90 Krankenkassen konfrontiert ist. Er plädiert für mehr Wettbewerb unter den Krankenkassen.
Trotz der anhaltenden Beitragserhöhungen bleibt die Treuequote bei den Krankenkassen in Deutschland bei etwa 90 Prozent, was auf die verfestigten Bindungen der Versicherten zu ihren Kassen hinweist. Viele Krankenkassen haben auch bereits ihre Zusatzbeiträge erhöht, und es ist zu erwarten, dass weitere Erhöhungen bevorstehen.
Finanzierungsmodelle der GKV
Die Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) erfolgt zum größten Teil durch den allgemeinen Beitragssatz von 14,6 Prozent der beitragspflichtigen Einnahmen. Krankenkassen erheben darüber hinaus einen einkommensabhängigen Zusatzbeitrag, wenn die Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds nicht ausreichen. Der durchschnittliche Zusatzbeitragssatz lag zuletzt bei 1,79 Prozent, was bedeutet, dass die Versicherten mit höheren Beiträgen rechnen müssen, um die finanzielle Stabilität der Kassen zu gewährleisten, wie das Bundesgesundheitsministerium beschreibt.
Die beitragspflichtigen Einnahmen umfassen unter anderem Arbeitsentgelt, Renten der gesetzlichen Rentenversicherung sowie Versorgungsbezüge. Arbeitgeber und Arbeitnehmer teilen sich die Kosten der allgemeinen Beiträge und Zusatzbeiträge. Dabei werden Einkünfte bis zur Beitragsbemessungsgrenze berücksichtigt, die für das Jahr 2024 bei 62.100 Euro jährlich oder 5.175 Euro monatlich liegt.
Insgesamt ist die Lage der gesetzlichen Krankenversicherung von großer Bedeutung für alle Versicherten, da steigende Beiträge eine finanzielle Belastung darstellen. Die Diskussion über notwendige Reformen und die Struktur des Systems wird somit weiterhin an Intensität gewinnen.
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Ort | Bremen, Deutschland |
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