Kreditwürdigkeit der USA in der Krise: Moody's zieht Alarmstufe hoch!

Moody's hat die US-Kreditwürdigkeit auf "AA1" herabgestuft. Dies führt zu Unsicherheit an den Finanzmärkten und steigenden Renditen.
Moody's hat die US-Kreditwürdigkeit auf "AA1" herabgestuft. Dies führt zu Unsicherheit an den Finanzmärkten und steigenden Renditen. (Symbolbild/NAG)

USA - Die Kreditwürdigkeit der Vereinigten Staaten von Amerika wurde von der Ratingagentur Moody’s von „AAA“ auf „AA1“ herabgestuft. Diese Entscheidung, die am Freitagabend bekannt gegeben wurde, markiert einen bedeutenden Wendepunkt, da Moody’s die letzte der drei großen Ratingagenturen ist, die der US-Wirtschaft die Bestnote entzogen hat. Zuvor hatten bereits S&P im Jahr 2011 und Fitch im Jahr 2023 eine Herabstufung vorgenommen. Die Gründe für die negative Bewertung sind vielfältig, jedoch wird insbesondere eine voraussichtliche Verschlechterung der Finanzlage der USA hervorgehoben, verglichen mit anderen hochbewerteten Staaten, sowie der Rückschritt bei den Staatsfinanzen

.

Die finanzielle Stärke der USA wird zwar weiterhin anerkannt, jedoch wird der Anstieg der Staatsverschuldung, die mittlerweile über 120% des Bruttoinlandsprodukts (BIP) liegt, als alarmierend betrachtet. Für dieses Jahr wird ein Haushaltsdefizit von 7% des BIP prognostiziert, was die finanziellen Herausforderungen weiter verstärkt. In diesem Kontext genehmigte ein Kongressausschuss am Sonntagabend Steuersenkungspläne von Präsident Donald Trump, die potenziell die US-Schulden in den nächsten zehn Jahren um 3 bis 5 Billionen Dollar erhöhen könnten. Diese Maßnahmen könnten die finanzielle Gesundheit der USA weiter belasten.

Reaktionen der Finanzmärkte

Die Herabstufung hat unmittelbare Auswirkungen auf die Finanzmärkte gehabt. Der Dollar und die New Yorker Börsen gerieten unter Druck, und die Rendite für 30-jährige US-Staatsanleihen stieg auf bis zu 5,037 Prozent, dem höchsten Stand seit November 2023. Diese Entwicklung ist besonders besorgniserregend, da höhere Renditen auch höhere Finanzierungskosten für die USA bei der neuen Schuldenaufnahme bedeuten. Experten warnen, dass diese Entwicklungen das Vertrauen in die US-Wirtschaft nachhaltig erschüttern könnten und dass die Finanzmärkte künftig empfindlicher auf Störungen aus den USA reagieren werden.

Die Bonität der USA, trotz der Herabstufung auf AA1, bleibt im internationalen Vergleich relativ hoch und entspricht beispielsweise der von Finnland und Österreich. Dennoch haben kritische Stimmen laut werden lassen, dass die Entscheidung der Ratingagenturen oft undurchsichtig ist und auf gemischten Faktoren beruht. Während sich einige Analysten optimistisch zeigen, erwarten andere, dass sich die Anleihemärkte erst beruhigen müssen, bevor eine Stabilisierung eintreten kann.

Globale Auswirkungen und Prognosen

Die Herabstufung der US-Kreditwürdigkeit könnte auch globale wirtschaftliche Auswirkungen haben. Insbesondere in Deutschland wird befürchtet, dass ein schwächerer Dollar die Exporte in die USA verteuern könnte, da die Waren für US-Käufer teurer werden. Während die Staatsverschuldung in Deutschland bei 60% des BIP liegt und das Haushaltsdefizit auf 3% geschätzt wird, sorgt die Unsicherheit auf den Finanzmärkten für erhöhte Volatilität, was sich auch im Anstieg des Goldpreises zeigt.

In Anbetracht der schwachen Wachstumsraten, mit denen die US-Wirtschaft seit Jahren konfrontiert ist, und der Forderung von Trump nach einer Leitzinssenkung durch die US-Notenbank Fed, die jedoch unabhängig agiert, bleibt unklar, wie sich die wirtschaftlichen Bedingungen in den kommenden Monaten entwickeln werden. Während einige Analysten pessimistische Vorhersagen hinsichtlich eines möglichen Schuldenkollapses treffen, sind andere optimistisch, dass die Anleihemärkte und das Vertrauen in die US-Wirtschaft zurückkehren könnten.

Insgesamt bleibt die Situation angespannt, und die kommenden Entwicklungen werden entscheidend sein für die wirtschaftliche Stabilität sowohl in den USA als auch international.

Details
Ort USA
Quellen