Kreistag beschließt Schließung des Krankenhauses Hennigsdorf!

Hennigsdorf, Deutschland - Am 10. April 2025 hat der Kreistag in einer Sondersitzung in Oranienburg die weitreichende Entscheidung getroffen, das städtische Krankenhaus in Hennigsdorf zu schließen. Mit 30 Ja-Stimmen, 20 Nein-Stimmen und 2 Enthaltungen wurde die Schließung beschlossen, die für den 9. April 2025 geplant ist. Die Entscheidung zur Schließung ist Teil der Krankenhausreform des Bundes, die vergangenen Januar in Kraft trat und mit der eine Zentralisierung der Standorte angestrebt wird. Dies bedeutet, dass viele Krankenhäuser, darunter auch das in Hennigsdorf, ihre stationären Dienste einstellen müssen, um ineffiziente Strukturen zu beseitigen. Märkische Allgemeine berichtet, dass die Kreisverwaltung plant, Fördermittel für die Erweiterung des Oranienburger Krankenhauses zu beantragen, um die Versorgung in der Region weiterhin sicherzustellen.

Die Entscheidung hat in der Stadt Hennigsdorf bereits für erheblichen Unmut gesorgt. Bürgermeister Thomas Günther (SPD) bezeichnete die Abstimmung als harten Schlag für die Stadt, die von der Schließung des Krankenhauses schwer betroffen ist. Viele Bürger lehnen die Entscheidung ab, was durch Protestaktionen, darunter ein Bus mit Demonstranten zum Kreistag, unterstrichen wird. Nach Angaben von Zeit Online ist die geplante Schließung nicht nur ein Verlust für die medizinische Versorgung vor Ort, sondern könnte auch die ambulante Versorgung sowie die Beschäftigungssituation der Mitarbeiter beeinträchtigen.

Auswirkungen der Krankenhausreform 2025

Die Krankenhausreform 2025 hat das Ziel, die Effizienz der Krankenhauslandschaft zu steigern, die Versorgungsqualität zu sichern und die finanzielle Belastung für Kliniken zu reduzieren. In Deutschland gibt es über 1.700 Krankenhäuser, eine der höchsten Dichten in Europa. Viele dieser Einrichtungen sind jedoch in finanziellen Schwierigkeiten. Laut Dutch Bullion kämpft ein Drittel der Krankenhäuser mit roten Zahlen, und ohne Reform sind Insolvenzen, insbesondere in ländlichen Regionen, drohend.

Die Reform sieht vor, dass Krankenhäuser in Leistungsgruppen eingeteilt werden, basierend auf ihrer technischen und personellen Ausstattung sowie den Fallzahlen. Zudem steht eine Umstellung von der Fallpauschale auf eine Vorhaltefinanzierung an, bei der rund 60 Prozent der Kosten über Basisfinanzierung abgedeckt werden sollen. Diese Änderungen haben unmittelbare Auswirkungen auf die Behandlungsqualität und die Finanzierung der Kliniken.

Schrittweise Umsetzung und Zukunftsperspektiven

Die Kreisverwaltung hat angekündigt, dass die Umsetzung der Schließung in Hennigsdorf in den nächsten fünf bis sieben Jahren vollzogen werden soll. Für die unmittelbar betroffenen Dienstleistungen, wie die ambulante Versorgung, sind jedoch keine Personalabbau-Maßnahmen vorgesehen. In der näheren Umgebung befinden sich fünf weitere Krankenhäuser, die innerhalb von 15 Fahrminuten erreichbar sind. Zeit Online verweist darauf, dass der Landkreis Uckermark sowie die Stadt Eberswalde finanzielle Unterstützung für andere Krankenhausstandorte bereitstellen, um die Gesundheitsversorgung in der Region aufrechtzuerhalten.

Die vollständigen Auswirkungen der reformbedingten Veränderungen werden erst in den kommenden Jahren sichtbar sein, während langfristige Anpassungen an die neuen gesetzlichen Anforderungen und Vergütungsmodelle notwendig sein werden. Trotzdem sind die Anwohner von Hennigsdorf besorgt über die Auswirkungen auf die medizinische Versorgung und den Zugang zu Gesundheitsdienstleistungen in der Zukunft.

Details
Vorfall Gesetzgebung
Ursache Krankenhausreform
Ort Hennigsdorf, Deutschland
Schaden in € 350000000
Quellen