Krise im fränkischen Autozulieferer-Sektor: 420 Jobs weg!

Bad Neustadt, Deutschland - Der Automobilzulieferer Preh hat am Hauptsitz in Bad Neustadt sein Stellenabbauprogramm abgeschlossen, welches im Mai 2025 finalisiert wurde. Insgesamt wurden dabei 420 Arbeitsplätze abgebaut, was die prekäre Situation innerhalb der fränkischen Autozuliefererbranche verdeutlicht. Die Branche kämpft mit einer Vielzahl von Herausforderungen, darunter die beschleunigte Umstellung auf Elektromobilität, hohe Produktionskosten und eine nachlassende Nachfrage nach Fahrzeugen.
Brose, ein weiterer bedeutender Akteur in der Region, vermeldet für das vergangene Geschäftsjahr einen Verlust von rund 100 Millionen Euro. Diese Zahlen spiegeln die Schwierigkeiten wider, mit denen viele Zulieferer konfrontiert sind. Auch Preh litt im Jahr 2024 unter einem Umsatzverlust von 9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, der Anlass für ein umfangreiches Restrukturierungsprogramm war, das im Sommer 2024 initiiert wurde.
Stellenabbau und Restrukturierung
Im Rahmen des Abbauprogramms bei Preh verließen 300 Mitarbeiter das Unternehmen über ein Freiwilligenprogramm. Zusätzlich wurden 70 Stellen durch natürliche Fluktuation und Vorruhestandsregelungen abgebaut. Im Mai 2025 stehen etwa 50 betriebsbedingte Kündigungen an, um die letzten Schritte des Programms zu vollziehen. Trotz dieser Herausforderungen ist CEO Charlie Cai zuversichtlich und sieht positive Perspektiven für die Zukunft des Unternehmens. Im letzten Jahr konnte Preh neue Aufträge im Wert von über 2 Milliarden Euro akquirieren.
Ein weiteres Unternehmen, Leoni, plant ebenfalls tiefgreifende Maßnahmen zur Kostensenkung und beabsichtigt, bis 2026 rund 4.500 Arbeitsplätze abzubauen. Diese Entwicklungen zeigen die drastischen Schritte, die die Branche in einer Zeit der Transformation und Unsicherheit unternehmen muss.
Branchenüberblick und Herausforderungen
Die aktuelle Lage der fränkischen Autozulieferer ist Teil eines größeren trends. Laut einer Studie von PwC Strategy& stieg der Umsatz der Top-Automobilzulieferer im letzten Jahr um 20 Prozent, nachdem ein Umsatzrückgang in Krisenjahren überwunden wurde. Dennoch bleiben die Margen der Zulieferer im Vergleich zu früheren Höchstständen deutlich niedriger, mit einem Rückgang von 0,5 Prozentpunkten im Vergleich zu 2021.
Deutsche Zulieferer haben in den letzten Jahren einen schwindenden Weltmarktanteil von knapp 3 Prozentpunkten seit 2019 erlitten, während asiatische Zulieferer durch ihre Fokussierung auf Zukunftstechnologien und Innovationen erheblich zulegten. Trotz dieser Herausforderungen bleiben deutsche Unternehmen führend in den Ausgaben für Forschung und Entwicklung mit fast 16 Milliarden Euro.
Die Ungewissheit darüber, wie schnell sich Erfolge und Innovationen in der Branche etablieren werden, bleibt weiterhin ein zentrales Thema. Die Entwicklungen bei Preh und Leoni sind nur einige Beispiele für die Vielzahl von Herausforderungen, die die Automobilzulieferer in Deutschland bewältigen müssen.
Für weitere Informationen zu den Herausforderungen der Automobilzuliefererbranche lesen Sie inFranken und PwC.
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Ort | Bad Neustadt, Deutschland |
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