Letzte Krebs-Klinik in Gaza schließt: Menschliches Elend greift um sich!

Chan Junis, Gaza, Palästinensische Gebiete - Das Gesundheitswesen im Gazastreifen hat einen weiteren, dramatischen Rückschlag erlitten. Das Europäische Krankenhaus in Chan Junis hat den Betrieb eingestellt, nachdem es am 13. Mai bei einem israelischen Angriff schwer beschädigt wurde. Laut dem Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO) Tedros Adhanom Ghebreyesus sind lebenswichtige Behandlungen wie Neurochirurgie, Herzbehandlungen und Krebsbehandlungen nun nicht mehr möglich (ZVW).
Dieser Schritt ist alarmierend, da das Europäische Krankenhaus einer der letzten Rettungsanker im ohnehin stark belasteten Gesundheitssystem des Gazastreifens war. Jetzt bleibt nur noch das Nasser-Krankenhaus als funktionsfähige Klinik in Chan Junis. Auch dieses Krankenhaus wurde von der israelischen Armee angegriffen, die dies als Operation gegen Hamas-Terroristen rechtfertigte. Israel wirft der Hamas vor, Krankenhäuser für militärische Zwecke zu missbrauchen (SPON).
Humanitäre Krise unaufhaltsam verschärft
Die WHO hat wiederholt den dringenden Bedarf geäußert, Krankenhäuser und medizinische Einrichtungen zu schützen. Die Organisation betont, dass diese nicht militarisiert oder angegriffen werden dürfen. Angesichts der seit mehr als sieben Monaten andauernden Konflikte ist im Gazastreifen laut WHO-Chef Ghebreyesus weniger als die Hälfte der Krankenhäuser funktionstüchtig. Der Zustand des Gesundheitssystems wird als beispiellos schlecht eingeschätzt, wobei viele der rund zwei Millionen Menschen in Gaza an unbehandelten Infektionskrankheiten leiden (TRT Deutsch).
Für den Wiederaufbau des Gesundheitssystems im Gazastreifen wird von der WHO geschätzt, dass mindestens zehn Milliarden Dollar (9,7 Milliarden Euro) in den nächsten fünf bis sieben Jahren benötigt werden. Rik Peeperkorn, ein Vertreter der WHO, äußerte, dass die Zerstörungen im Gazastreifen außergewöhnlich sind, und rief zu einem schnellen, ungehinderten und sicheren Zugang für humanitäre Hilfe auf (TRT Deutsch).
Zahlen und Fakten zur humanitären Lage
Die humanitäre Situation im Gazastreifen hat katastrophale Ausmaße erreicht. Von den 36 Krankenhäusern in der Region sind nur noch wenige teilweise in Betrieb, während die Infrastruktur durch massive Luftangriffe und den Einsatz von Bodentruppen stark beschädigt wurde. Berichten zufolge wurden seit Beginn des Konflikts am 7. Oktober 2023 mehr als 46.800 Menschen getötet und mindestens 110.400 verletzt. Viele weitere Opfer könnten unter Trümmern liegen und nicht geborgen werden können, wobei die Mehrheit der Toten Frauen und Kinder sind (TRT Deutsch).
Darüber hinaus haben humanitäre Hilfslieferungen stark gelitten, und mehr als eine Million Menschen sind gezwungen, in den Süden des Gazastreifens zu fliehen. Diese Entwicklungen unterstreichen die Dringlichkeit und den enormen Bedarf an internationaler Unterstützung für die Menschen im Gazastreifen (TRT Deutsch).
Inmitten dieser bestenfalls verzweifelten Lage bleibt die Hoffnung auf eine Verbesserung der medizinischen Versorgung und eine Rückkehr zu einer humanitären Normalität, jedoch sind die Herausforderungen enorm und die Bedürfnisse drängen sich zunehmend auf die internationale Gemeinschaft (ZVW).
Details | |
---|---|
Vorfall | Angriff |
Ursache | angreifend |
Ort | Chan Junis, Gaza, Palästinensische Gebiete |
Verletzte | 110400 |
Festnahmen | 10000 |
Schaden in € | 9.700.000.000 |
Quellen |