Mannheim: Grundsteuer-Reform bringt Entlastung für 55 % der Bürger!
Mannheim, Deutschland - Die Stadt Mannheim zieht eine erste Bilanz zur Reform der Grundsteuer, die sich aus einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts ergeben hat. Dieses Urteil hat die alte Berechnungsmethode als verfassungswidrig eingestuft. Stattdessen wird die Grundsteuer jetzt auf Grundlage der Bodenrichtwerte in Verbindung mit den Grundstücksflächen berechnet. Der Wert des Gebäudes selbst ist dabei nicht mehr relevant. Das neue Verfahren betrifft sowohl Haus- als auch Wohnungsbesitzer und stellt sicher, dass die Steuer an die Größe und Art der Grundstücke angepasst ist. Laut SWR stieg das Grundsteuer-Aufkommen in Mannheim im Jahr 2025 um 0,6 Prozent auf 75,4 Millionen Euro, was eine Erhöhung um 400.000 Euro im Vergleich zum Vorjahr darstellt.
Die Reform ermöglicht es den Bundesländern, eigene Gesetze zur Grundsteuer zu erlassen, was in Baden-Württemberg bereits geschehen ist. Den Kommunen steht es frei, die Hebesätze eigenständig festzulegen. Dies führt in Mannheim dazu, dass 55 Prozent der Steuerpflichtigen von Entlastungen profitieren werden. Im Gegensatz dazu hat die Stadt Tübingen die Erhöhung ihrer Hebesätze angekündigt, um einen Fehlbetrag von zwei Millionen Euro pro Jahr auszugleichen.
Wichtigkeit der Grundsteuer
Die Grundsteuer stellt eine bedeutende Einnahmequelle für die Kommunen dar. Jährlich fließen über 15 Milliarden Euro an die Städte und Gemeinden in Deutschland. Diese Mittel sind entscheidend für die Finanzierung öffentlicher Einrichtungen wie Schulen, Kitas, Schwimmbädern und Infrastrukturprojekten. Die Bundesfinanzministerium erläutert, dass die Grundsteuer auf alle Arten von Grundbesitz erhoben wird, zu dem auch land- und forstwirtschaftliche Betriebe gehören. Eigentümer können die Steuer gegebenenfalls auf ihre Mieter umlegen.
Die Berechnung der Grundsteuer erfolgt in drei Schritten: Zunächst wird der Grundsteuerwert ermittelt, der sich aus Faktoren wie Bodenrichtwert, Nettokaltmiete, Grundstücksfläche und -art sowie dem Gebäudealter zusammensetzt. Darauf folgt die Steuermesszahl, die für Wohn- und Nichtwohngebäude angepasst wurde. Schließlich erfolgt die Anpassung des Hebesatzes durch die Gemeinden.
Übergangsregelungen und zukünftige Abläufe
Die Reform der Grundsteuer war notwendig geworden, nachdem das Bundesverfassungsgericht 2018 eine Ungleichbehandlung festgestellt hatte. Die ersten Neubewertungen der Grundstücke fanden zum 1. Januar 2022 statt, und die Gemeinden können ab 2025 höhere Hebesätze für unbebaute Grundstücke in städtischen Gebieten festlegen, um der Spekulation entgegenzuwirken. weitere Informationen zu den genauen Abläufen der Steuererklärung bietet das Bundesfinanzministerium.
Die nächste Hauptfeststellung der Grundsteuerwerte soll am 1. Januar 2029 erfolgen. Um auf die Änderungen in der Steuerberechnung vorbereitet zu sein, sind Eigentümer aufgefordert, relevant Änderungen an ihrem Grundbesitz bis zum 31. Januar des Folgejahres anzuzeigen. Die Hebesätze der Grundsteuer werden zunächst im Herbst 2024 beschlossen, und die Gemeinden werden dann die entsprechenden Bescheide versenden.
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Vorfall | Sonstiges |
Ort | Mannheim, Deutschland |
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