LNG-Tanker vor Rügen auf Grund: Entladung gestoppt, Untersuchungen laufen!

Sassnitz, Deutschland - Ein LNG-Tanker ist am Donnerstagmorgen vor dem Seehafen Mukran auf der Insel Rügen auf Grund gelaufen. Das betroffene Schiff, die „Iberica Knutsen“, war mit Flüssigerdgas geladen, als der Vorfall eintrat. Laut Angaben der FAZ gibt es keine verletzten Personen. Auch wurden keine Umweltschäden registriert, da keine Ladung in die Ostsee gelangte. Um sicherzustellen, dass keine Gefahren von dem Tanker ausgehen, wurde er auf die Reede vor Sassnitz verholt.
Am Freitag erfolgte eine eingehende Inspektion des Schiffes durch einen Gutachter. Taucher untersuchten den Schiffsrumpf, doch die Ergebnisse waren bis zum frühen Abend nicht verfügbar. Die Wasserschutzpolizei Sassnitz übernahm die Ursachenermittlung an Bord des Frachtschiffes. Ein Ermittlungsverfahren gegen den verantwortlichen Schiffsführer wurde im Rahmen der Unfalluntersuchung eingeleitet, um die genauen Umstände des Vorfalls zu klären, berichten die Süddeutsche.
Sicherheitshandlungen und weitere Untersuchungen
Der LNG-Tanker muss auf der Reede bleiben, bis alle Ermittlungen und die Begutachtung des Schiffsrumpfes abgeschlossen sind. Der Zeitpunkt dieser Fertigstellung ist derzeit unklar. Die Deutsche Umwelthilfe hat zudem einen sorgfältigen Umgang mit der Sicherheit bei der Lieferung und Entladung von Flüssigerdgas gefordert, um ähnliche Vorfälle in Zukunft zu vermeiden.
Der Transport von Flüssigerdgas (LNG) hat in den letzten Jahrzehnten an Bedeutung gewonnen. Seit den ersten LNG-Tankern in den 1950er Jahren, wie dem Methane Pioneer aus den USA und dem französischen Beauvais, ist die Zahl der aktiven LNG-Tanker stetig angestiegen. Laut TRID sind Ende 2021 weltweit rund 700 LNG-Tanker im Einsatz, und trotz vergangener Vorfälle gab es in über 60 Jahren keinen Totalverlust eines LNG-Tankers.
Diese Statistik zeigt, dass, obwohl es zu Unfällen und Störfällen beim Seetransport von LNG gekommen ist, die Unfallzahlen beim Transport durch Pipelines deutlich höher sind. Solche Vorfälle beim Pipelinetransport haben häufig katastrophale Auswirkungen, die beim Seetransport bislang nicht zu beobachten waren.
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Ort | Sassnitz, Deutschland |
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