Merz und Pistorius: Deutsche Panzerbrigade sichert NATO-Ostflanke in Litauen

Bundeskanzler Merz und Verteidigungsminister Pistorius besuchen Litauen zur Inbetriebnahme der neuen Panzerbrigade für die NATO-Ostflanke.
Bundeskanzler Merz und Verteidigungsminister Pistorius besuchen Litauen zur Inbetriebnahme der neuen Panzerbrigade für die NATO-Ostflanke. (Symbolbild/NAG Archiv)

Vilnius, Litauen - Am 22. Mai 2025 besuchen Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) und Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) die Bundeswehr in Litauen. Dies ist ein bedeutendes Ereignis, da Merz der erste Bundeskanzler ist, der selbst Soldat bei der Bundeswehr war. Der Anlass des Besuchs ist die In Dienststellung der neuen Panzerbrigade 45 in Litauen, die zur Sicherung der NATO-Ostflanke eingerichtet wird. Etwa 5.000 deutsche Soldaten werden dort stationiert, was einen historischen Schritt darstellt, da es sich um die erste dauerhafte Stationierung eines Truppenverbandes im Ausland handelt, die seit der Gründung der Bundeswehr erfolgt.Merkur berichtet.

Die offizielle Inbetriebnahme der Panzerbrigade fand am 1. April 2025 in Vilnius statt. Diese Maßnahme kommt auf Wunsch Litauens als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Verteidigungsminister Pistorius unterstreicht die Verteidigungsbereitschaft Deutschlands für jedes NATO-Gebiet. Der Aufbau der Brigade wird seit dem Sommer 2023 vorangetrieben, und bisher sind der Brigadestab sowie erste Unterstützungseinheiten vor Ort.DW berichtet.

Dauerhafte Stationierung und Infrastrukturplanung

Die Panzerbrigade 45 hat ihren Hauptstandort in Rudninkai, nahe der Grenze zu Belarus. Übergangslösungen werden in litauischen Kasernen nahe Vilnius eingerichtet, während die neue Kaserne gebaut wird. Soldaten und ihre Familien sollen in Vilnius und Kaunas leben, wo auch Schulen und Kindergärten geplant sind. Diese Maßnahmen werden durch ein Regierungsabkommen zwischen Deutschland und Litauen aus September 2024 unterstützt, das auch mietfreie Nutzung litauischer Liegenschaften beinhaltet.Capital ergänzt.

Bis Ende 2027 soll die gesamte Brigade einsatzbereit sein. Aktuell sind in Litauen etwa 400 Bundeswehrangehörige stationiert. Litauen plant, bis 2030 seine Truppenstärke auf 17.000 bis 18.000 Soldaten zu erhöhen und erhöht die Verteidigungsausgaben auf 5 bis 6 Prozent des BIP. Gleichzeitig wird die Bundeswehr auch ihre Einsatzfähigkeit verstärken und sucht derzeit 4.800 Soldatinnen und Soldaten sowie 200 Zivilbeschäftigte für den Einsatz in Litauen.

h2>Militärische und gesellschaftliche Integration

Die Bundeswehr ist seit 2017 in Litauen im Einsatz und führt die multinationale NATO-Battlegroup. Der geplante Aufbau einer schweren Kampfbrigade ist ein Novum in der Geschichte der Bundeswehr, da die Soldaten nicht nach einigen Monaten abgelöst werden, sondern für mehrere Jahre vor Ort bleiben sollen. Dies geschieht vor dem Hintergrund, dass Litauen an der russischen Exklave Kaliningrad und an Belarus grenzt, einem Verbündeten Russlands. Das neu gestaltete Wappen der Panzerbrigade 45 zeigt den Gediminas-Turm von Vilnius als Symbol für die enge Verbindung zwischen Deutschland und Litauen.

Die stationierten Soldaten sollen auch zukünftig in die deutsche Militärstruktur integriert werden, während gleichzeitig familiäre Belange, wie die Bedürfnisse der Soldatenfamilien, mit dem Bau von Schulen und Kindergärten in den neuen Wohngebieten berücksichtigt werden.

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Ort Vilnius, Litauen
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