Mietenstopp jetzt! Münchner kämpfen gegen explodierende Mietpreise

Forderung nach Mietenstopp in München: DGB startet Aktionstage zur Entlastung des angespannten Wohnungsmarktes vom 23. bis 25. Mai.
Forderung nach Mietenstopp in München: DGB startet Aktionstage zur Entlastung des angespannten Wohnungsmarktes vom 23. bis 25. Mai. (Symbolbild/NAG)

Unterhaching, Deutschland - In den kommenden Tagen wird eine bundesweite Kampagne mit dem Ziel eines Mietenstopps in zahlreichen Städten stattfinden. Der Zeitraum dieser Aktion reicht von Freitag, dem 23. Mai, bis Sonntag, dem 25. Mai. Die Initiative fordert einen Mietenstopp für sechs Jahre, um Regionen mit angespannten Wohnungsmärkten, insbesondere im S-Bahnbereich um München und im Landkreis München, zu entlasten. Initiator der Kampagne ist der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) Region München, dessen Vorsitzende, Simone Burger, den Mangel an bezahlbarem Wohnraum in München-Land hervorgehoben hat. Auch die kontinuierlich steigenden Mietpreise, die schneller als die Einkommen wachsen, machen die Situation für viele Menschen zunehmend schwieriger.

Als besorgniserregendes Beispiel für diese Entwicklung nennt Burger die Mietpreisentwicklung in Unterhaching, wo Mietangebote in den letzten zehn Jahren um 48,2 Prozent gestiegen sind. In Unterschleißheim liegt der Anstieg sogar bei 52,7 Prozent. Ende 2016 betrug der durchschnittliche Quadratmeterpreis in Unterhaching noch 12,90 Euro, bis Anfang 2023 stieg dieser Preis auf 19,12 Euro. Damit ist Unterhaching sogar teurer als Starnberg, wo der Quadratmeterpreis bei 18,76 Euro liegt. Die Daten zur Mietpreisentwicklung stammen aus einer Preisdatenbank von Empirica.

Die Problematik der Verdrängung

Die Situation auf dem Münchener Wohnungsmarkt ist alarmierend und zeigt sich in der zunehmenden Verdrängung von Mietern. Verdrängung ist ein vielschichtiges Phänomen, das verschiedene Auslöser hat, darunter Mieterhöhungen, Immobilienverkäufe und bauliche Aufwertungen. In der Münchener Bevölkerung sind etwa 15 Prozent jährlich von Um- und Wegzügen betroffen, oft unfreiwillig aufgrund von Verdrängungseffekten. Dabei sind nicht nur Haushalte mit niedrigem Einkommen betroffen, sondern auch solche mit mittlerem Einkommen.

Um dieser Problematik entgegenzuwirken, hat die Stadt München Maßnahmen wie den Neubau geförderter Wohnungen und eine kommunale Mietpreisbremse eingeführt. Auch sollen die Mietberatung ausgebaut und ein indikatorenbasiertes Frühwarnsystem eingerichtet werden. Diese Initiativen zielen darauf ab, Verdrängungen zu verhindern und Mieter zu unterstützen. Zudem ist eine Änderung in der Gesetzgebung auf Bundes- oder Landesebene erforderlich, um die Mietpreis- und Kappungsgrenzen zu verbessern.

Statistische Daten und Trends

Eine aktuelle Veröffentlichung von Statista zeigt die Entwicklung der Angebotsmieten auf dem Wohnungsmarkt in München bis 2025. Die Daten, die einen Zeitraum von 2012 bis zum ersten Quartal 2025 abdecken, verdeutlichen den anhaltenden Anstieg der Mietpreise. Der Zugriff auf die detaillierten Statistiken wurde am 22. Mai 2025 ermöglicht. Diese Informationen sind entscheidend, um die aktuelle Marktsituation und die Belastungen für Mieter besser zu verstehen. Die Statistiken belegen den wachsenden Druck auf die Mietpreise, die sich in den letzten Jahren erheblich verändert haben.

Der DGB fordert eine Atempause für die Mieter und langfristige Maßnahmen zur Entspannung des Wohnungsmarktes. Zu diesen gehören auch verstärkter sozialer Wohnungsbau und ein verbesserter Schutz vor Verdrängung. Burger stellt klar: „Wohnen ist ein Grundrecht – keine Ware.“ Diese Botschaft verdeutlicht die Notwendigkeit, bezahlbaren Wohnraum für alle zugänglich zu machen und sozial gerechte Lösungen zu finden, um den Herausforderungen des Münchener Wohnungsmarktes zu begegnen.

Für mehr Informationen zu den aktuellen Mietpreisen und Entwicklungen auf dem Wohnungsmarkt in München, können Sie die Berichte von Süddeutsche Zeitung, Stadt München und Statista besuchen.

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Ort Unterhaching, Deutschland
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