München in der Krise: 1.100 Flüchtlinge verlieren Hotelunterkunft!
München, Deutschland - Die Landeshauptstadt München sieht sich mit einer drängenden Herausforderung konfrontiert: Bis zum 1. Mai 2023 mussten rund 1.100 Flüchtlinge umverlegt werden, da der Freistaat Bayern die Finanzierung von Hotelplätzen eingestellt hat. Die Unterbringung der Geflüchteten, die zuvor in Hotels lebten, wurde notwendig, da es an alternativen Unterkünften mangelte. In Reaktion auf die finanzielle Umstellung konnte die Stadt alle betroffenen Personen in dezentrale kommunale Unterkünfte bringen, was zuvor von Wohlfahrtsverbänden als notwendiger Schritt gefordert wurde.
Am 28. März 2023 lehnte das bayerische Innenministerium die Bitte von Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) ab, die Finanzierung der Hotelplätze bis Ende 2023 zu verlängern. Eine weitere Herausforderung steht bevor: Ende Juni 2023 wird ein zusätzliches Hotel mit 300 Plätzen geschlossen. Die hohen Kosten für die Hotelunterbringung, die zwischen 1.000 und 1.700 Euro pro Monat lagen, waren ein entscheidender Faktor für die Umverlegung. Diese Beträge lagen zwei- bis dreimal so hoch wie die regulären Kosten in Gemeinschafts- oder anderen dezentralen Unterkünften.
Struktur der Unterbringung
Die Umverlegung der Flüchtlinge erfolgt auf Basis der Zuständigkeiten des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF) für das jeweilige Herkunftsland. Zunächst werden Asylbewerber*innen in Aufnahmeeinrichtungen untergebracht. In München ist das Ankunftszentrum Teil der Erstaufnahmeeinrichtung Oberbayern, wo die Registrierung und medizinische Untersuchung der ansässigen Flüchtlinge stattfindet. Familien werden in der Regel nach spätestens sechs Monaten in die Anschlussunterbringung einer kreisfreien Stadt oder eines Landkreises zugewiesen, während alleinreisende Asylbewerber*innen in der Regel nach 18 Monaten in die Anschlussunterbringung überführt werden, wie stadt.muenchen.de berichtet.
Die neue Unterbringung der Flüchtlinge wird vorrangig aus dezentralen kommunalen Unterkünften sowie in Leichtbauhallen realisiert. Dies bedeutet für viele Geflüchtete, dass sie sich erneut in einem neuen Umfeld zurechtfinden müssen. Besonders besorgniserregend ist die kurzfristige Umverlegung, die negative Auswirkungen auf Kinder und deren Integration in Schulen und Kitas zur Folge haben kann.
Langfristige Lösungen und Wohnraumförderung
Um den steigenden Bedarf an Unterkünften zu decken, sind mehrere Programme im Rahmen des Wohnungspakts Bayern in Kraft. Dieser wurde am 9. Oktober 2015 beschlossen und umfasst ein Maßnahmenpaket für den preisgünstigen Wohnungsbau. Zu den prominenten Maßnahmen gehören unter anderem der staatliche Sofortprogramm, in dessen Rahmen etwa 40 staatliche Wohnanlagen errichtet werden, sowie ein kommunales Wohnraumförderungsprogramm. Dieses bietet den Gemeinden Unterstützung zur Schaffung von Wohnraum für Menschen mit geringem Einkommen, berichtet stmas.bayern.de.
Es ist offensichtlich, dass die Integration der Geflüchteten eine vielschichtige Herausforderung für die Stadt München darstellen wird, sowohl kurzfristig in der Improvisation der Unterbringung als auch langfristig in der Schaffung dauerhafter Wohnräume. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um die Integration der geflüchteten Menschen erfolgreich zu gestalten und negative Entwicklungen zu vermeiden.
Details | |
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Vorfall | Migration |
Ursache | Finanzierung eingestellt |
Ort | München, Deutschland |
Quellen |