Neue Gewächshäuser in Mainz: Wüstenpflanzen erleuchten den Botanischen Garten!

Botanischer Garten der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, 55128 Mainz, Deutschland - Aktuell wurde der erste Bauabschnitt der Gewächshäuserneuerung im Botanischen Garten der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) abgeschlossen. Mit einem finanziellen Gesamtvolumen von 3,1 Millionen Euro, vollständig aus Landesmitteln finanziert, wurden zwei moderne Schaugewächshäuser für Wüstenpflanzen errichtet. Diese neuen Gewächshäuser sollen nicht nur die universitäre Lehre unterstützen, sondern dienen auch zur Durchführung öffentlicher Bildungsangebote in Pflanzenwissenschaften.

Die neuen Gewächshäuser sind mit ökologischen Regeltechniksystemen ausgestattet, die eine integrierte Fassadenheizung und steuerbare Lüftungsklappen beinhalten. Damit wird sowohl die Energieeffizienz gefördert als auch eine ansprechende Präsentation der Pflanzen ermöglicht. Professorin Dr. Meret Huber, Direktorin des Botanischen Gartens, betont die zentrale Rolle dieser Einrichtungen im Bildungsauftrag sowie ihre Bedeutung für den Schutz der botanischen Vielfalt.

Logistischer Aufwand und Pflanzenumzug

Ein erheblicher logistische Herausforderung stellte der Umzug der Pflanzen dar. Besonders bemerkenswert war der große argentinische Kaktus, der mit einem Kran aus dem alten Gewächshaus gehoben werden musste. Zudem wurden Pflanzen von den Kanarischen Inseln in einer Spezialgärtnerei bei Stuttgart vorbereitet. Der Botanische Garten Mainz kann jährlich über 5.000 Besucher verzeichnen, darunter zwei Drittel Kinder und Jugendliche, die an verschiedenen Bildungsveranstaltungen teilnehmen.

Die vollständige Erneuerung aller Gewächshäuser ist in den kommenden Jahren geplant, einschließlich des Baus einer unterirdischen Regenwasserzisterne mit einem Fassungsvermögen von 2.400 Kubikmetern. Der Botanische Garten wird als Bildungsort und Begegnungsraum beschrieben, wo das Interesse an Pflanzen gefördert werden soll.

Das Sukkulentenhaus: Eine Vielfalt überlebensfähiger Pflanzen

In dem neuen Sukkulentenhaus, das in verschiedenen Botanischen Gärten wie in Marburg und Potsdam existiert, werden Pflanzen präsentiert, die Wasser in speziellen Organen speichern können. Diese Sukkulenten stammen vorwiegend aus trockenen Regionen wie Mexiko, Südafrika, Madagaskar und Südamerika, wo sie sich an die extremen Bedingungen angepasst haben.

Das Konzept der Sukkulenz umfasst eine Vielzahl von Pflanzen, die über wasserspeichernde Gewebe, kompakte Gestalten und besondere Stoffwechselfähigkeiten verfügen. Süddafrikas Aloe-Arten sind beispielsweise Blattsukkulenten, die in der Kosmetik Verwendung finden. Ihre Fähigkeit, Wasser für Dürrezeiten zu speichern, ist ein eindrucksvolles Beispiel für den evolutionären Prozess der Konvergenz, der es unabhängig verwandten Arten ermöglicht hat, ähnliche Lebensstrategien zu entwickeln.

Botanische Gärten in verschiedenen Regionen, wie dem Sukkulentenhaus der Universität Potsdam, zeigen, dass viele dieser Pflanzen auch Kohlendioxid für die Photosynthese nachts aufnehmen, um Wasser zu sparen. Tagsüber schließen sie ihre Spaltöffnungen, um die Verdunstung zu verhindern und überstehen so lange Trockenperioden.

Durch die neue Gestaltung im Botanischen Garten der JGU sowie die beeindruckenden Sukkulentenhäuser in Marburg und Potsdam wird das Interesse an botanischer Vielfalt nicht nur geweckt, sondern aktiv gefördert. Die Kombination aus innovativer Bauweise und einer breiten Pflanzenvielfalt spielt eine Schlüsselrolle in der Bildungsmission dieser Einrichtungen.

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Ort Botanischer Garten der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, 55128 Mainz, Deutschland
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