Neuer Hoffnungsschimmer für Journalisten: Syrisches Fernsehen startet neu!

Damaskus, Syrien - Am 5. Mai 2025 wird das syrische Staatsfernsehen unter dem neuen Namen „Syrischer Nachrichten Kanal“ wieder auf Sendung gehen. Der Sender plant, eine „verlässliche Quelle“ für Informationen zu sein, während Experten jedoch vor den anhaltenden Gefahren für die Pressefreiheit in Syrien warnen. Insbesondere lokale Journalisten stehen weiterhin unter schwerem Druck. Dies geschieht in einem neuen politischen Kontext, nachdem Baschar al-Assad Ende 2024 aus Damaskus floh und die islamistischen Kräfte den Staatsfernsehsender besetzten. Die Mitarbeiter äußern zum Teil Skepsis gegenüber den neuen Machthabern und deren Versprechen.

Die Rückkehr des Staatsfernsehens ist von der Hoffnung begleitet, die vorherige Propaganda des Regimes könnte abgelöst werden. Dennoch geben Experten zu bedenken, dass die Berichterstattung weiterhin stark von der neuen Regierung kontrolliert bleibt und die Qualität der Informationen fraglich ist. Reporter ohne Grenzen beschreibt die Situation als massiv gefährdet, besonders für lokale Journalisten, die oft nur unter extremen Bedingungen arbeiten können und häufig Schulungen für eine professionelle Berichterstattung benötigen.

Die Lage der Journalisten in Syrien

Laut tagesschau.de wurden seit 2011 mindestens 180 Medienschaffende vom Regime und seinen Verbündeten getötet. Die Berichterstattung über den Bürgerkrieg bleibt gefährlich, insbesondere für lokale Aktivisten und Journalisten. Im Dezember, kurz vor dem Sturz des Assad-Regimes, verloren zwei Reporter, Mustafa al-Kurdi und Anas Alkharboutli, ihr Leben aufgrund von Angriffen syrischer Streitkräfte. Darüber hinaus waren am Stichtag des Regimewechsels noch 23 Journalisten inhaftiert, während sieben als verschwunden galten.

Diese tragischen Umstände sind Teil eines umfassenderen Musters von Zensur, Überwachung und willkürlichen Festnahmen, das die unabhängige Berichterstattung in Syrien seit Jahren unterdrückt. Die Organisation Reporter ohne Grenzen fordert, dass Baschar al-Assad und die neue Regierung, einschließlich der HTS, für ihre Verbrechen gegen Journalisten zur Verantwortung gezogen werden müssen.

Internationale Reaktionen und die Rolle des Internets

Obwohl die internationale Gemeinschaft verstärkt auf die Lage in Syrien aufmerksam wird und es für ausländische Journalisten einfacher geworden ist, das Land zu betreten, bleibt die Situation für lokale Berichterstatter angespannt. Das Internet hat sich als wichtige Informationsquelle etabliert, da es viele unabhängige Nachrichten bietet. Organisationen wie Inab Baladi und Syria Stories arbeiten daran, die Stimmen der Syrer zu fördern, um trotz der widrigen Umstände eine informierte Öffentlichkeit aufrechtzuerhalten.

Die Berichterstattung wird jedoch weiterhin durch das Risiko von Entführungen und Gewalt gegen Journalisten belastet, wie Berichte von Human Rights Watch zeigen. In den Jahren zwischen 2013 und 2017 wurden 22 Reporter vom Islamischen Staat ermordet, und zwischen 2012 und 2019 sollen sechs Journalisten durch die HTS getötet worden sein.

Die systematische Unterdrückung der Pressefreiheit hat dazu geführt, dass Syrien in der Rangliste der Pressefreiheit von Reporter ohne Grenzen einen der letzten Plätze einnimmt. Im Jahr 2018 belegte es Platz 177, nur Eritrea, Turkmenistan und Nordkorea waren gefährlicher für Journalisten, wie whywar.at berichtet.

Trotz der Herausforderungen gibt es beständige Bemühungen, die Pressefreiheit in Syrien zu fördern und die Verantwortung für die Schrecklichkeiten der vergangenen Jahre zu klären. Die internationale Gemeinschaft und Menschenrechtsorganisationen setzen sich zunehmend für eine Aufarbeitung jener Verbrechen ein, die Journalisten das Leben kosteten und die Meinungsfreiheit weiterhin unterdrücken.

Details
Vorfall Terrorismus
Ursache Regimewechsel
Ort Damaskus, Syrien
Quellen