VW-Dieselskandal: Fassungslosigkeit im Betrugsprozess vor dem Urteil!

Braunschweig, Deutschland - Am 16. Mai 2025 fand vor dem Landgericht Braunschweig der finale Tag im langwierigen Betrugsprozess zur Volkswagen-Dieselaffäre statt. Der Prozess, der fast vier Jahre dauerte, endet mit emotionalen Schlussworten der vier Angeklagten, die sich nach wie vor nicht mit der Sichtweise der Staatsanwaltschaft identifizieren. Diese sieht die Angeklagten als überführt und forderte für drei von ihnen Gefängnisstrafen zwischen drei und vier Jahren. Der Termin zur Urteilsverkündung wurde auf den 26. Mai 2025 festgelegt.
Die Angeklagten zeigten sich fassungslos über die geforderten Strafen und empfanden die Plädoyers für andere Angeklagte als irritierend und erschreckend. In diesem Prozess standen Aussagen gegen Aussagen, insbesondere in Bezug auf den Wissensstand der Beteiligten. Ingenieure äußerten Bedenken über die Abgaswerte, während Vorgesetzte lediglich von internen Gesprächen über Probleme sprachen, jedoch niemals von ungesetzlichem Handeln. Die Beschuldigten fühlen sich als Bauernopfer in einem immer größer werdenden Skandal.
Hintergrund der Anklage
Wie Welt berichtet, wird ex-VW-Chef Martin Winterkorn vorgeworfen, im Rahmen des Abgas-Skandals, der zwischen 2006 und 2015 stattfand, schwerer Betrug und Verstöße gegen das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb begangen zu haben. Winterkorn trat zurück, nachdem 2015 die Manipulationen bekannt wurden. Laut Anklage wusste er von den illegalen Abschalteinrichtungen und unterließ es, diese zu stoppen, was zu erheblichen finanziellen Einbußen für Volkswagen führte.
Die Staatsanwaltschaft erhebt gegen insgesamt fünf Personen Anklage, darunter Winterkorn. Ihnen wird vorgeworfen, zwischen November 2006 und September 2015 eine manipulierte Software eingesetzt zu haben, um hohe Abgaswerte zu verbergen. Dies führte zu einem enormen gesellschaftlichen Schaden durch überhöhte Schadstoffemissionen.
Folgen und weitere Ermittlungen
Im Zusammenhang mit dem Dieselskandal drohen den Angeklagten laut KSTA hohe Geldstrafen und möglicherweise eine Rückforderung unberechtigter Boni in Höhe von bis zu elf Millionen Euro. Insgesamt sind etwa neun Millionen Autos der Marken VW, Audi, Seat und Skoda betroffen. Auch die Ermittlungen gegen weitere 36 Beschuldigte dauern an, ohne dass ein Abschlussdatum abzusehen ist.
Darüber hinaus sieht sich Volkswagen mit weiteren juristischen Herausforderungen konfrontiert. Laut ORF hat die Pariser Staatsanwaltschaft Ende Februar einen Prozess wegen Betrugs gegen das Unternehmen beantragt, mit möglichen Geldstrafen von bis zu zehn Prozent des Umsatzes. Dies ist der letzte Akt in einer umfangreichen Untersuchung, die 2021 in Frankreich eingeleitet wurde und die letzten verfügbaren Informationen über die Betrugspraktiken von Volkswagen beleuchtet.
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Ort | Braunschweig, Deutschland |
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