Handwerk in Rheinland-Pfalz: Weniger Bürokratie für mehr Wachstum!

Rheinland-Pfalz, Deutschland - Am 17. März 2025 trifft sich die rheinland-pfälzische Handwerkskammer, um unter der Leitung von Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt über die aktuellen Herausforderungen und Chancen für das Handwerk zu diskutieren. Schmitt betont die wesentliche Rolle des Handwerks in Rheinland-Pfalz, wo rund 56.000 Betriebe mit über 260.000 Beschäftigten einen Jahresumsatz von 38 Milliarden Euro erwirtschaften. Die Ministerin hebt hervor, dass die EU mit ihren Omnibuspaketen klare Signale für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) setzt, um die bestehende Bürokratie abzubauen. MWVLW berichtet, dass die Spitzen der rheinland-pfälzischen Handwerkskammern die Auswirkungen aktueller und geplanter EU-Regelungen erörtern und dabei sowohl Herausforderungen als auch notwendige Veränderungen ansprechen.

Ein zentrales Thema stellt die neue EU-Entwaldungsverordnung dar, die am 30. Dezember 2025 in Kraft treten wird. Diese Verordnung zwingt Unternehmen dazu, nachzuweisen, dass ihre Produkte nicht von entwaldeten Flächen stammen und den rechtlichen Vorschriften des Erzeugerlandes entsprechen. Die Regelung betrifft Rohstoffe wie Soja, Kakao und Holz. KPMG Law hebt hervor, dass schätzungsweise 370.000 Marktteilnehmer betroffen sind, die entwaldungsfreie Rohstoffe benötigen und eine Sorgfaltserklärung abgeben müssen. Die Branche sieht hierin eine immense Herausforderung, die zusätzliche Bürokratie und Haftungsfragen aufwirft. Schmitt kritisiert, dass Handwerker in der Verantwortung für globale Lieferketten stehen und fordert klare Regeln insbesondere für Importeure.

Forderungen des Handwerks

In einem engen Austausch mit der Politik bringt das Handwerk drei Kernforderungen in den Dialog nach Brüssel ein. Diese beinhalten die Überprüfung neuer Rechtsakte hinsichtlich der Auswirkungen auf KMU, einen repräsentativen KMU-Test bei Gesetzesfolgenabschätzungen sowie einen Praxis-Check für realistische Anforderungen. Ziel ist es, einen handlungsfähigen und transparenten Rechtsrahmen für Unternehmen im europäischen Binnenmarkt zu schaffen. Schmitt sichert die Unterstützung für die Belange des Handwerks sowohl auf nationaler als auch auf europäischer Ebene zu.

Ein positiver Ausblick ergibt sich aus dem angekündigten Omnibus-Paket, das Erleichterungen bei der Nachhaltigkeitsberichterstattung und den Sorgfaltspflichten in der Lieferkette bringen soll. Deutsche Handwerks Zeitung berichtet, dass Schwannecke vom Zentralverband des Deutschen Handwerks große Erwartungen an das Arbeitsprogramm der EU-Kommission hat, welches darauf abzielt, über ein Drittel der bürokratischen Hürden für KMU abzubauen. Er fordert, dass den Ankündigungen auch Taten folgen müssen und sieht die Notwendigkeit, der EU-Entwaldungsverordnung eine grundlegende Überarbeitung oder Rücknahme entgegenzusetzen.

Der Weg zur Wettbewerbsfähigkeit

Die EU-Kommission stellt in ihrem Arbeitsprogramm für 2025 die Wettbewerbsfähigkeit Europas in den Mittelpunkt. Diese Initiative umfasst fünf übergreifende Maßnahmen, um den Standort Europa zu stärken: Vereinfachung, ein funktionierender Binnenmarkt, Finanzierung der Wettbewerbsfähigkeit, Förderung von Qualifikationen und hochwertigen Arbeitsplätzen sowie engere politische Abstimmung auf EU- und nationaler Ebene. Diese Maßnahmen sollen dazu beitragen, die Rahmenbedingungen für das Handwerk zu verbessern und die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Wirtschaft zu erhöhen.

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Ort Rheinland-Pfalz, Deutschland
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