Selenskyj sagt Istanbul-Gespräche ab: Hoffnung auf Frieden zerplatzt!

Istanbul, Türkei - Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat seine Teilnahme an den anstehenden Ukraine-Verhandlungen in Istanbul abgesagt. Die Gespräche sind für Freitag angesetzt und sollen Delegationen aus Russland, der Ukraine und der Türkei vereinen. Ein Treffen im Vierer-Format mit den USA wurde bislang jedoch nicht entschieden. Tagesschau berichtet, dass die Hoffnungen auf Fortschritte in den Verhandlungen um ein Ende des russischen Angriffskriegs damit vorerst zerschlagen sind.
Der russische Präsident Wladimir Putin hatte zuvor direkte Verhandlungen mit der Ukraine vorgeschlagen, woraufhin Selenskyj ein persönliches Treffen forderte. Dennoch hat auch US-Präsident Donald Trump seine Teilnahme abgesagt. Die ukrainische Delegation wird von Verteidigungsminister Rustem Umjerow geleitet und umfasst Vertreter des Außenministeriums sowie des Präsidialamts, der Armee und der Geheimdienste.
Delegationen und deren Mandate
Die russische Delegation wird von Wladimir Medinski angeführt, der international für die Verbreitung von Kreml-Propaganda kritisiert wird. Medinski selbst betrachtet die Gespräche in Istanbul als Fortsetzung gescheiterter Verhandlungen aus dem Jahr 2022. Selenskyj kritisiert die russische Delegation als „dekorativ“ und bezeichnet sie als ein „Täuschungsmanöver“.
Zusätzlich berichtet MDR, dass Selenskyjs Flugzeug den türkischen Luftraum verlassen hat, was Fragen aufwirft, ob er an Bord war. Trump hat betont, dass Fortschritte bei den Friedensgesprächen ohne ein Treffen mit Putin nicht möglich seien.
Aktuelle militärische Lage
Während der Verhandlungen gehen die Kämpfe in der Ukraine weiter. Berichten zufolge haben russische Streitkräfte im Donezk-Gebiet Geländegewinne verzeichnet. Der Kiewer Generalstab meldet 168 Gefechte und 68 Luftangriffe am Vortag. Die Ukraine bleibt also in einer angespannten militärischen Lage, was die Verhandlungsposition beeinflussen könnte.
In Brüssel diskutieren gleichzeitig NATO-Verteidigungsminister über Militärausgaben und deren Erhöhung. US-Verteidigungsminister Pete Hegseth fordert eine Anhebung auf fünf Prozent der Wirtschaftsleistung, während Kanzler Friedrich Merz und andere NATO-Mitglieder diese Forderung ablehnen. Tagesschau berichtet, dass der Ukraine-Krieg auch auf diesem Treffen thematisiert wird, mit informellen Beratungen zwischen der NATO und dem ukrainischen Verteidigungsminister Rustem Umjerow.
Die ukrainische Delegation bleibt bis Freitag in Istanbul, während die russischen und amerikanischen Delegationen ebenfalls in der Region sind. Die Chancen auf eine signifikante Annäherung bleiben unklar, während gleichzeitig die Militärhilfe für die Ukraine weiter diskutiert wird.
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Vorfall | Sonstiges |
Ort | Istanbul, Türkei |
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