Trump stoppt militärische Hilfe für die Ukraine – Ist der Frieden in Gefahr?

Kiew, Ukraine - US-Präsident Donald Trump hat die militärische Unterstützung für die Ukraine im Verteidigungskrieg gegen Russland vorerst eingestellt. Dies geschieht nach Aussagen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, der einen Friedensdeal mit Russland als „sehr, sehr weit entfernt“ beschreibt. Trump reagierte wütend und kritisierte Selenskyjs Bemerkungen als „schlimmste Erklärung“, was den Einsatz von US-Hilfen in eine schwierige Lage bringt. Er erklärte, dass die militärische Unterstützung erst wieder aufgenommen wird, wenn die Ukraine bereit ist, Friedensverhandlungen mit Russland zu führen.
Die Entscheidung, die Militärhilfe einzustellen, betrifft Waffen und Munition im Wert von über einer Milliarde US-Dollar, die bereits bestellt oder in der Auslieferung sind. Diese Hilfsgüter waren Teil eines Pakets, das unter Trumps Vorgänger Joe Biden beschlossen wurde. Einige der Rüstungsgüter waren bereits in Polen angekommen, kurz bevor sie nach Ukraine weitergeleitet werden sollten. Trumps Haltung veranschaulicht die grundlegende Veränderung der Rolle der Vereinigten Staaten, die nun einseitig Druck auf Kiew ausüben, ohne gleichzeitig Druck auf Moskau auszuüben.
Auswirkungen auf die Ukraine
Die Aufhebung der US-Militärhilfe könnte kritische Folgen für die Ukraine haben. Experten schätzen, dass die Ukraine mit den von Biden initiierten Waffenlieferungen noch etwa ein halbes Jahr in der gleichen Intensität weiterkämpfen könne. Während die Ukraine auch Unterstützung von anderen westlichen Ländern erhält, bleibt unklar, ob diese den Wegfall der US-Hilfen ausgleichen können. Besonders die Lieferung von Patriot-Flugabwehrsystemen könnte nicht ersetzt werden, was gravierende Schwachstellen in der Luftabwehr zur Folge haben könnte.
Zusätzlich hat die ukrainische Rüstungsproduktion sich verbessert, jedoch könnte die Ukraine Schwierigkeiten haben, ohne die US-Militärhilfe im Krieg durchzuhalten. Europäische Länder haben ihre Unterstützung teilweise ausgebaut, können jedoch nicht alle Lücken füllen, insbesondere in Bereichen wie Flug- und Raketenabwehr, Starlink und Aufklärung. Die Ukraine könnte versuchen, durch Beschaffungen auf dem Weltmarkt einige Lücken zu schließen. Das Fehlen finanzieller Hilfen der USA hat ebenfalls Auswirkungen auf Programme zur Stärkung der Demokratie und Institutionen in der Ukraine.
Waffenruhe und Verhandlungen
Parallel zu den Entwicklungen hat es Berichte gegeben, dass die USA und die Ukraine sich auf einen Vorschlag für eine 30-tägige Waffenruhe geeinigt haben. Kiew hat dem Waffenstillstand zugestimmt. Der Kreml hat bisher nicht auf die Waffenruhe reagiert, während die USA unter Trump bereits Kontakt zu Russland aufgenommen haben und Verhandlungen anstreben.
Trump hat mit Putin telefoniert und angekündigt, dass eine US-Delegation Gespräche mit Russland führen wird. Er unterstützt die ukrainische Bereitschaft zur Waffenruhe und wurde positiv über das Treffen zwischen US- und ukrainischen Delegationen zitiert. Nationale Sicherheitsberater der USA berichteten von konkreten Vorschlägen zur Beendigung des Krieges und Sicherheitsgarantien. Dennoch bleibt abzuwarten, ob Russland auf die Vorschläge reagiert und ob die Umsetzung eines möglichen Friedensvertrags tatsächlich gelingt.
Die geopolitische Lage ist angespannt, und die USA gelten nicht mehr als Schutzmacht für die Ukraine oder Europa. Das könnte den Verlauf des Konflikts und die Zukunft der internationalen Beziehungen grundlegend verändern.
Für weitere Informationen zu den Hintergründen lesen Sie bitte die Artikel auf Der Westen, SRF und ZDF.
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Ort | Kiew, Ukraine |
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