Droh-Mails an Schulen in Bayern: Polizei ermittelt – Unterricht läuft!

Droh-E-Mails an Schulen in Bayern: Polizei sucht Absender, Unterricht ungestört. Ermittlungen laufen nach mutmaßlichen Bombendrohungen.
Droh-E-Mails an Schulen in Bayern: Polizei sucht Absender, Unterricht ungestört. Ermittlungen laufen nach mutmaßlichen Bombendrohungen. (Symbolbild/NAG)

Riedenburg, Deutschland - Am 23. Mai 2025 wurden mehrere Schulen in Bayern durch Droh-E-Mails in Aufregung versetzt. Insbesondere in München und Niederbayern kam es zu unruhigen Situationen, jedoch lief der Unterricht an den Münchner Schulen ungestört weiter. In Niederbayern, genauer in Riedenburg im Landkreis Kelheim, erhielt eine Schule kurz nach 7:00 Uhr eine Droh-Mail, die als mutmaßliche Bombendrohung eingestuft wurde. Die Polizei nahm umgehend Ermittlungen auf und durchsuchte die Schule, konnte jedoch keine verdächtigen Gegenstände finden. Der Einsatz wurde bald nach seiner Einleitung beendet, und die Schülerinnen, Schüler sowie Lehrkräfte waren nicht in Gefahr. Der Unterricht wurde wieder aufgenommen, während die Ermittlungen gegen den unbekannten Absender der Droh-Mail fortgesetzt werden.

In München meldeten über 20 Schulen am selben Morgen ähnliche Droh-E-Mails, in denen schwerwiegende Straftaten angedroht wurden. Ein Polizeisprecher betonte, dass die Drohungen nicht ernst zu nehmen seien und der Schulbetrieb nicht beeinträchtigt wurde. Aus ermittlungstaktischen Gründen wurde auf detaillierte Inhalte der Drohungen verzichtet. Alle Schreiben hatten zudem den gleichen Wortlaut und wiesen keinen rechtsradikalen Hintergrund auf. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen, bisher gibt es jedoch keine Hinweise auf den Absender.

Hintergrund zu Gewalt und Drohungen an Schulen

Die Vorfälle in Bayern stehen im Kontext einer allgemeinen Besorgnis über Gewalt an Schulen. Laut einer Studie ist Gewalt an Schulen ein häufig thematisiertes Problem in den Medien. Fast jede zweite Lehrkraft in Deutschland hat Gewalt unter Schülerinnen und Schülern beobachtet. Ein Anstieg der Kriminalität unter Kindern und Jugendlichen wird berichtet, der laut polizeilicher Kriminalstatistik von April 2024 bemerkenswert ist. Die häufigsten Straftaten waren Diebstahl und Körperverletzung, was die Problematik der Gewalttaten unter Jugendlichen hervorhebt.

Eine weitere besorgniserregende Entwicklung ist, dass mehr als 12% der 15-jährigen Schülerinnen und Schüler laut der letzten PISA-Studie mehrmals im Monat Mobbing erleben. Zudem berichteten rund 6% von physischem Mobbing, während über 12% der Viertklässler an Grundschulen angaben, mindestens einmal pro Woche geschlagen zu werden.

In etwa 17% der vierten Klassen erlebten über 20% der Grundschulkinder mindestens einmal pro Woche physische Gewalt. Die sozialen Unterschiede in den Schulen spiegeln sich ebenfalls wider: Lehrkräfte an sozial benachteiligten Schulen berichten häufiger von Gewalt, während an Gymnasien die Gewalt seltener als gravierendes Problem wahrgenommen wird.

Die aktuellen Droh-E-Mails und die damit verbundenen Reaktionen von Polizei und Schulen unterstreichen die Notwendigkeit, gegen Gewalt und Bedrohungen an Schulen aktiv vorzugehen. Immer wieder betonen Fachstellen die Bedeutung von Einzelfallprüfungen und Präventionsmaßnahmen, um die Sicherheit von Schülerinnen und Schülern zu gewährleisten.

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Ort Riedenburg, Deutschland
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