Wasserstoffzüge der NEB rollen wieder: Barnim macht mobil für die Zukunft!

Basdorf, Deutschland - Die Wasserstoffzug-Flotte der Niederbarnimer Eisenbahn (NEB) hat ihren Betrieb nach einer vorübergehenden Stilllegung wieder aufgenommen. In der vergangenen Woche rollten die Züge der Heidekrautbahn RB27 erneut über die Gleise. Grund für die Unterbrechung war eine fehlende Wasserstoffversorgung. Nach eingehenden Problemen mussten vier der fünf Züge Ende vergangenen Jahres außer Betrieb genommen werden. Mit zwei Lkw-Trailern, die in Basdorf stationiert sind, wurde nun eine provisorische Lösung gefunden, um die Züge mit Wasserstoff zu versorgen. Christian Mehnert, Geschäftsführer der Kreiswerke Barnim, erklärte, dass die installierten Zapfpistolen, die sogenannten Dispenser, noch auf ihre Anlieferung warten. Aktuell erfolgt das Tanken durch Überströmen, unterstützt durch Partnerunternehmen.

Voraussichtlich im März dieses Jahres sollen die fehlenden Teile für die neue Wasserstoff-Tankstelle geliefert werden. Zudem plant der Energielieferant Enertrag, bis Ende des Jahres ein Werk zur Wasserstoffproduktion in Wensickendorf (Oberhavel) zu errichten. rbb24 berichtet über die Fortschritte und Pläne der NEB.

Einführung emissionsfreier Antriebe

Die NEB hat zusammen mit Siemens Mobility ein neues Kapitel im emissionsfreien Bahnverkehr eingeläutet. Bei einer Sonderfahrt des Wasserstoffzuges Mireo Plus H von Basdorf über die Berliner Stadtbahn nach Charlottenburg wurde der Startschuss für klimafreundliche Antriebe gegeben. Neben dem Wasserstoffzug wurde auch der Batteriezug Mireo Plus B vorgestellt, der ab dem 15. Dezember 2024 im Regelbetrieb eingesetzt wird. Uwe Schüler, Staatssekretär im Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg, betont, dass bereits jetzt rund 73 Prozent der Regionalverkehre in der Region klimafreundlich betrieben werden. Das Ziel der Länder und des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB) ist es, bis 2037 alle nicht elektrifizierten Strecken von fossilen Brennstoffen unabhängig zu machen.

Ute Bonde, Senatorin für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt, hebt hervor, dass die neue Initiative dazu beitragen wird, den öffentlichen Nahverkehr umweltfreundlicher zu gestalten. Die Entscheidung, auf innovative Antriebskonzepte zu setzen, soll den Fahrgästen in der Hauptstadtregion moderne Fahrzeuge mit hochwertiger Ausstattung bieten. „Eine spannende und gleichzeitig herausfordernde Zeit steht uns bevor“, sagte Detlef Bröcker, Geschäftsführer der NEB Betriebsgesellschaft. Er ist überzeugt, dass der Einsatz umweltfreundlicher Fahrzeuge die Verkehrswende entscheidend vorantreiben wird.

Technische Details der Mireo Plus Züge

Der Mireo Plus H und der Mireo Plus B sind mit hochmodernen Antriebssystemen ausgestattet: der Wasserstoffzug mit einem Brennstoffzellen-Antrieb und der Batteriezug mit einem batterieelektrischen Antrieb. Beide Züge verfügen über eine Antriebsleistung von 1,7 Megawatt und erreichen Geschwindigkeiten von bis zu 140 km/h. Der Wasserstoffzug kann bei voller Tankfüllung eine Strecke von bis zu 1.000 Kilometern zurücklegen, während der Batteriezug bis zu 120 Kilometer im Batteriebetrieb erreicht. Zudem wird der jährliche CO2-Ausstoß durch den Wechsel von Diesel auf Wasserstoff und Batterie erheblich reduziert, was nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern auch ein bedeutender Schritt in Richtung nachhaltiger Mobilität ist.

Die NEB hat insgesamt 38 Mireo-Züge bei Siemens Mobility bestellt, die ab Dezember 2024 schrittweise die alten Dieselfahrzeuge ersetzen werden. Die Einführung dieser neuen Flotten wird den Anteil der elektrischen Antriebe im Regionalverkehr auf 85 Prozent anheben und bietet Fahrgästen neben einem umweltfreundlichen Transport auch zahlreiche Vorteile wie WLAN und ein Infotainmentportal in den Zügen. Mit diesen Änderungen wird ein weiterer Schritt in Richtung emissionsfreier Mobilität in der Region Berlin-Brandenburg gemacht. neb.de hat weitere Informationen zu den geplanten Verbesserungen im öffentlichen Nahverkehr veröffentlicht.

Details
Ort Basdorf, Deutschland
Quellen