Bonner Physiker triumphieren: Breakthrough Prize für Teilchenforschung!

Bonn, Deutschland - Am 11. April 2025 wurde die herausragende Leistung der weltweiten Gemeinschaft von Physikerinnen und Physikern im Bereich der Teilchenphysik mit dem Breakthrough Preis in Physik 2023 gewürdigt. Diese Auszeichnung richtet sich an alle Mitglieder der vier bedeutenden Experimente ATLAS, ALICE, CMS und LHCb, die am Large Hadron Collider (LHC) am CERN in Genf tätig sind. Über 10.000 Wissenschaftler arbeiten gemeinsam an der Überprüfung des Standardmodells der Elementarteilchenphysik, das grundlegende Fragen zur Natur der Materie aufwirft. Die Universität Bonn spielt bei den Experimenten eine führende Rolle, insbesondere in den Projekten ATLAS, ALICE und LHCb, wie uni-bonn.de berichtet.

Die Breakthrough-Prämiierung hebt bedeutende Errungenschaften hervor, die von den Forschungsteams erzielt wurden. Zu diesen Erfolge zählen unter anderem die Messung der Eigenschaften des Higgs-Teilchens und die Vermessung seltener Teilchenreaktionen. Zudem wurden exotische Materiezustände, die aus der Frühzeit des Universums stammen, untersucht und über 72 neue Hadronen entdeckt, von denen mehr als ein Drittel bisher unbekannte Strukturen aufweisen. Diese Forschungen haben die Optionen der Physik jenseits des Standardmodells eingegrenzt und bieten Einsichten in Konzepte wie Dunkle Materie, Supersymmetrie und versteckte Dimensionen.

Beteiligte Forschungsinstitute und Personen

Zu den Schlüsselpersonen am ATLAS-Experiment gehören Professoren Florian Bernlochner, Klaus Desch, Jochen Dingfelder, Ingrid-Maria Gregor, Matthias Schott sowie die Emeriti Norbert Wermes und Ian Brock. Am ALICE-Experiment forscht Professor Bernhard Ketzer an der Entstehung exotischer Teilchen, während Professor Sebastian Neubert und sein Team am LHCb-Experiment neue Hadronen und deren Präzisionsmessungen untersuchen. Das Forschungs- und Technologiezentrum Detektorphysik (FTD) in Bonn hat wichtige Unterstützungsfunktionen in der Entwicklung neuer Messinstrumente für den LHC.

Das Preisgeld von 3 Millionen Dollar wird verwendet, um Doktoranden und Nachwuchswissenschaftler bei Forschungsaufenthalten am CERN zu unterstützen. Darüber hinaus ist das Bonner LHC-Team am Exzellenzcluster „Color meets Flavor“ beteiligt, um die Forschung in Nordrhein-Westfalen zu stärken. Auch die Zusammenarbeit im Transdisziplinären Forschungsbereich „Matter“ der Universität Bonn trägt zu diesen Fortschritten bei.

Die Rolle des MPP und zukünftige Perspektiven

Das Max-Planck-Institut für Physik (MPP) ist ein Gründungsmitglied des ATLAS-Projekts und hat entscheidende Beiträge zur Projektplanung, zum Bau und zur Datenanalyse geleistet. MPP-Forscher:innen haben unter anderem an der präzisen Messung der Masse des Higgs-Bosons gearbeitet und das Verständnis der Erzeugungs- und Zerfallsmodi des Teilchens deutlich vertieft. Dabei wurde auch eine detaillierte Karte der Wechselwirkungen des Higgs-Bosons mit anderen Elementarteilchen erstellt. Diese Beiträge sind wesentliche Schritte in der Suche nach neuen Teilchen, einschließlich zusätzlicher Higgs-Bosonen und supersymmetrischer Teilchen, wie auf mpp.mpg.de hervorgehoben.

Physiker in Genf warten nun gespannt auf die Wiederinbetriebnahme des LHC nach einer dreijährigen Wartungszeit, welche für den 5. Juli geplant ist. Diese Kollisionsenergiestufen sind entscheidend, um seltene Produktions- und Zerfallsprozesse zu beobachten. Eine neue, dritte Teststrecke soll in den kommenden Monaten neue Erkenntnisse bringen, da das Higgs-Boson und seine Eigenschaften weiterhin im Fokus der Forschung stehen. Die Entdeckung des Higgs-Bosons im Jahr 2012 gilt als eines der größten wissenschaftlichen Errungenschaften der letzten Jahrzehnte und hat maßgeblich unser Verständnis der Physik verändert. Dennoch bleibt das Higgs-Boson ein Thema intensiver Forschung, um die noch offenen Fragen rund um seine Rolle im Universum zu beantworten, wie forschung-und-lehre.de darlegt.

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Ort Bonn, Deutschland
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