Euskirchener vor Gericht: Versuchter Mord und sexueller Missbrauch!

Bonn, Deutschland - Ein 38-jähriger Mann aus Euskirchen muss sich ab dem 3. Juni vor dem Bonner Landgericht wegen schwerwiegender Vorwürfe verantworten. Laut Kölner Stadt-Anzeiger sieht die Anklage versuchten Mord durch Unterlassen, Vergewaltigung einer widerstandsunfähigen Person sowie unerlaubte Abgabe von Betäubungsmitteln mit Todesfolge vor.
Der Vorfall, der zu diesen Anklagepunkten führt, ereignete sich am 9. November 2024, als der Mann eine 42-jährige Freundin besuchte. Diese starb nach dem Konsum eines selbstverabreichten Drogenmix, der MDMA/MDA, Amphetamin, Kokain und Ketamin enthielt. Der Mann soll ihr den Drogencocktail verabreicht haben, während sie das Bewusstsein verlor, und anschließend ihren Zustand ausgenutzt haben, um mehrfachen Geschlechtsverkehr mit ihr zu haben.
Lebensgefährdender Zustand und Missachtung der Notrufpflicht
Wie der Kölner Stadt-Anzeiger weiter berichtet, erkannte der Mann, dass seine Freundin sich in einem akut lebensgefährdenden Zustand befand, rief jedoch den Rettungsdienst erst nach dem Aufräumen und Ankleiden. Die Wiederbelebungsversuche der Rettungskräfte blieben etwa 90 Minuten später ohne Erfolg.
Zusätzlich zu den schweren Vorwürfen in Bezug auf den Vorfall vom November 2024 wird ihm auch vorgeworfen, zwischen Februar 2023 und November 2024 kinderpornografische Inhalte konsumiert zu haben. Insgesamt sollen 78 Gelegenheiten dokumentiert sein, bei denen er Videos und Bilder von sexuellem Missbrauch, insbesondere von Minderjährigen, angesehen hat.
Kontext der Gewaltkriminalität in Deutschland
Die hier beschriebenen Vorfälle stehen im Kontext eines besorgniserregenden Anstiegs von Gewaltkriminalität in Deutschland, wie die Polizeiliche Kriminalstatistik 2024 zeigt. Diese Statistik, vorgestellt am 2. April 2025, verzeichnet einen Anstieg der Gewaltkriminalität um 1,5 Prozent auf 217.277 Taten, was einen neuen Höchststand darstellt. Insbesondere bei Jugendlichen und Kindern gab es einen Anstieg der Gewaltkriminalität um 3,8 beziehungsweise 11,3 Prozent.
Diese Entwicklung könnte laut LTO als eine der Spätfolgen der Corona-Pandemie interpretiert werden, während gleichzeitig eine erhöhte Kriminalität im Zusammenhang mit Drogen, insbesondere Kokain, festgestellt wurde. Gleichzeitig gehen die Diebstahlsdelikte zurück, was auf eine komplexe Beziehung zwischen sozialen Bedingungen und Kriminalitätsmustern hinweist.
Der Prozess des Mannes aus Euskirchen ist auf insgesamt sieben Verhandlungstage angesetzt. Die Anklage und die damit verbundenen schweren Vorwürfe werfen ein grelles Licht auf die Herausforderungen der rechtlichen und gesellschaftlichen Auseinandersetzung mit Gewalt- und Sexualdelikten in der heutigen Zeit.
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Ort | Bonn, Deutschland |
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