Israel kappt Strom für Gaza: Dramatische Lage und neue Verhandlungen!

Gaza, Palästina - Israel hat die humanitären Hilfslieferungen nach Gaza gestoppt und die Stromversorgung für das Gebiet gekappt. Dies geschieht, um Druck auf die Hamas auszuüben und die Freilassung von Geiseln zu forcieren, die von der Hamas festgehalten werden. Der israelische Energieminister Eli Cohen kündigte die sofortige Abschaltung der Stromversorgung an, was die ohnehin schon angespannte Situation erheblich verschärfen könnte. Vor dem 7. Oktober 2023 gab es zehn Stromleitungen nach Gaza, nun existiert nur noch eine. Diese Maßnahme könnte die Wasserknappheit im Gazastreifen weiter verschärfen, was bereits von Hilfsorganisationen als dramatisch eingestuft wird.

Am 7. Oktober 2023 verübte die Hamas Gräueltaten, bei denen rund 1.200 Menschen getötet und etwa 250 als Geiseln verschleppt wurden. Diese Vorfälle haben in Israel den Eindruck eines Pogroms erweckt und sind tief mit dem kollektiven Trauma der Judenverfolgung während des Holocausts verbunden. In Reaktion darauf beschloss die israelische Regierung, die militärischen Kapazitäten der Hamas zu zerstören und die Geiseln zu befreien. Bis Mai 2024 wurden in diesem Konflikt auf palästinensischer Seite rund 36.000 Tote und über 80.000 Verwundete, viele davon Zivilisten, registriert.

Gespräche in Katar

Eine israelische Delegation reist nach Katar, um Gespräche über eine mögliche Waffenruhe und die Geiselbefreiung zu führen. Hamas-Sprecher Hasem Kassem gibt an, dass Israel die Stromversorgung de facto bereits im Oktober 2023 eingestellt habe. Fall die Verhandlungen erfolgreich sind, könnte es zu einem Interimsabkommen kommen, in dem die USA in den Austausch von Geiseln eingebunden sind. Diese zweite Phase der Verhandlungen zielt darauf ab, alle verbliebenen Geiseln freizulassen und einen dauerhaften Frieden zu erreichen. Die Hamas hält zurzeit 24 Geiseln und 35 Leichen von Verschleppten fest, darunter fünf US-Bürger, von denen nur einer noch am Leben ist.

Die menschlichen Kosten des Konflikts sind enorm. Rund 1,7 Millionen Menschen im Gazastreifen sind Binnenflüchtlinge, während große Teile des Gebiets unbewohnbar geworden sind. Zudem erwägt Israel, die Wasserlieferungen zu stoppen. Es gibt Berichte, dass Israel plant, die Bewohner aus dem Norden in den Süden des Gazastreifens umzusiedeln. Weitere Maßnahmen könnten Luftangriffe sowie taktische Einsätze gegen die Hamas umfassen.

Historischer Kontext

Der Nahostkonflikt hat tiefe historische Wurzeln. Er reicht bis ins 19. Jahrhundert zurück, als der politische Zionismus entstand. Der Oslo-Prozess zur Konfliktlösung ist als gescheitert zu betrachten, und die Parteien haben sich weiter voneinander entfernt. Der Konflikt ist von territorialen und ethno-nationalen Ansprüchen geprägt. Die Gewalt im Westjordanland hat seit dem 7. Oktober 2023 zugenommen, was zu über 500 Toten bis Mai 2024 führte. Der jüngste Konflikt hat auch Auswirkungen auf die regionale Sicherheit und hat zu direkten militärischen Auseinandersetzungen zwischen Israel und Iran geführt.

Die internationale Gemeinschaft, einschließlich der USA, der EU und arabischer Länder, versucht weiterhin, eine weitere Eskalation zu verhindern und die humanitäre Lage zu verbessern. Angesichts dieser drängenden Probleme bleibt die Situation in Gaza und im gesamten Nahen Osten angespannt und unberechenbar.

Für weitere Informationen lesen Sie die detaillierten Berichte auf op-online, sueddeutsche.de und bpb.de.

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Vorfall Kriegsverbrechen
Ort Gaza, Palästina
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