Feuer in Entsorgungshalle: Selbstentzündung löst Großbrand aus!

Brand in Herford: Feuerwehr kämpft gegen Selbstentzündung von Müll, Gebäude beschädigt; zwei Verletzte und Ermittlungen laufen.
Brand in Herford: Feuerwehr kämpft gegen Selbstentzündung von Müll, Gebäude beschädigt; zwei Verletzte und Ermittlungen laufen. (Symbolbild/NAG Archiv)

Am späten Montagabend, dem 05.05.2025, kam es in der Industriestraße zu einem Großbrand in einer Halle eines Entsorgungsunternehmens, welches Müll aus gelben Säcken und Tonnen lagerte. Die Brandmeldung erreichte die Feuerwehr gegen 22 Uhr, und das Feuer breitete sich auf eine Fläche von rund 3000 Quadratmetern aus. Mit intensiven Löscharbeiten kämpften die Einsatzkräfte und benötigten bis in die frühen Morgenstunden des 06.05.2025, um die Flammen zu kontrollieren. Unterstützung erhielten sie hierbei vom Technischen Hilfswerk.

Erste Erkenntnisse deuten darauf hin, dass der Brand möglicherweise durch eine Selbstentzündung des Lagerguts verursacht wurde. Diese Art der Entzündung kann durch unsachgemäß entsorgte Gegenstände oder durch exotherme Prozesse in den gelagerten Materialien ausgelöst werden. Laut der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) entstehen Selbstentzündungen, wenn Materialien durch Wärmestau und chemische Prozesse ausreichend hohe Temperaturen erreichen, um sich ohne externe Energiezufuhr zu entzünden. Besonders gefährdet sind Lagergüter wie Heu, Holzspäne und härtende Öle.

Die Folgen des Brandes

Der entstandene Gebäudeschaden wird auf mindestens 250.000 Euro geschätzt. Zwei Feuerwehrkameraden erlitten bei den Löscharbeiten leichte Verletzungen, sind jedoch nicht in ihrer Einsatzfähigkeit beeinträchtigt. Die Kriminalpolizei hat Ermittlungen aufgenommen und den Brandort beschlagnahmt, um die genauen Umstände und Ursachen zu klären.

Fälle von Selbstentzündung sind nicht neu und kommen immer wieder vor. Ein Beispiel aus dem Februar 2023 in Bohmte, Niedersachsen, zeigt, dass ein ähnlicher Vorfall in einem Silogebäude mit Stroh-Silage-Gemisch zu einem erheblichen Schaden von etwa 50.000 Euro führte. Dort war das Feuer ebenfalls auf die Selbstentzündung von Materialien zurückzuführen, die durch ungünstige Lagerbedingungen und damit verbundene Wärmeentwicklung begünstigt wurden.

Prävention und Risiken

Um Brände wie den in der Industriestraße zu verhindern, ist es essenziell, präventive Maßnahmen zu ergreifen. Dazu gehört unter anderem die geeignete Lagerung mit ausreichender Belüftung, Temperaturüberwachung und die Einhaltung technischer Vorschriften. Materialien, die zur Selbstentzündung neigen, sollten in wärmeleitenden und nicht brennbaren Behältern aufbewahrt werden. Auch die ordnungsgemäße Kennzeichnung der Inhalte kann dabei helfen, Brände zu vermeiden.

Selbstentzündungsprozesse können auch bei Recyclingmaterialien auftreten, oft ohne dass Anzeichen auf Brandstiftung zu erkennen sind. Der Fall in der Industriestraße ist ein eindrückliches Beispiel dafür, wie wichtig die Aufmerksamkeit gegenüber den Lagerbedingungen solcher Materialien ist. Die Feuerwehr wird bei weiteren Ermittlungen die Ursachen genauestens analysieren und hoffen, dass durch gezielte Maßnahmen ähnliche Vorfälle in der Zukunft verhindert werden können.

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