EU fordert Griechenland: Stoppt die Schiffsverkäufe an Russland!

Griechenland - Seit dem Beginn des Ukraine-Kriegs stehen viele europäische Nationen unter Druck, ihre wirtschaftlichen Verbindungen zu Russland zu überprüfen. Heute, am 30. April 2025, hebt ein Bericht von Tagesschau hervor, dass griechische Reeder eine zentrale Rolle in der sogenannten russischen Schattenflotte spielen. Diese Flotte, die aus Schiffen besteht, die an Russland verkauft wurden, steht im Fokus der Kritik von 36 Mitgliedern des Europaparlaments, die die griechische Regierung auffordern, ihre Verkaufspolitik zu überdenken.
In einem Brief an Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis fordern die Parlamentarier spezifische Maßnahmen zur Beendigung der Verkäufe griechischer Schiffe nach Russland. Unter den Unterzeichnern ist auch die FDP-Politikerin Agnes Strack-Zimmermann, die Bedenken hinsichtlich der Geschäfte mit Russland ohne staatliche Kontrolle äußert. Eine aktuelle Studie der Brookings-Denkfabrik hat ergeben, dass über ein Drittel der zuletzt von den USA sanktionierten Schiffe zuvor griechischen Besitzern gehörten.
Wirtschaftliche Dimensionen
Die griechischen Reedereien gelten als die größten Anbieter von Schiffen für Russland. Schätzungen zufolge haben griechische Reedern seit dem Beginn des Krieges Einnahmen von rund 4 Milliarden US-Dollar aus Verkäufen an Russland erzielt. Trotz einer EU-Verordnung aus Dezember 2023, die eine Meldepflicht für Schiffsverkäufe einführt und den Verkauf von Tankschiffen nach Russland untersagt, äußert Vassilis Korkidis, Präsident der Industrie- und Handelskammer Piräus, Zweifel daran, dass die griechische Regierung diese Verkäufe tatsächlich verhindern kann. Korkidis weist darauf hin, dass solche Verkäufe von privaten Unternehmen getätigt werden und die EU keine Verbote für diese Geschäfte erlassen habe.
Die griechische Regierung betont jedoch, dass sie alles daran setzt, die Einhaltung der Sanktionen zu gewährleisten. In diesem Rahmen hat Griechenland auch eine Marinemission gestartet, um illegalen Ship-to-Ship-Transfers vor seiner Küste zu kontrollieren. Solche Transfers sind bekannt dafür, ein Mittel zur Umgehung von Sanktionen darzustellen, indem Öl in internationalen Gewässern umgepumpt wird. Anwohner des Lakonischen Golfs berichten von massenhaften Beobachtungen dieser Transfers, was die griechische Marine dazu veranlasste, Übungen zur Bekämpfung des Problems durchzuführen.
Politische und gesellschaftliche Reaktionen
Das EU-Parlament fordert von Griechenland konkret Ergebnisse in Bezug auf die Schiffsverkäufe. Insbesondere Strack-Zimmermann hinterfragt, wie die Regierung gegen die wirtschaftlich Bedeutung von griechischen Reedern vorgehen kann. Sie erinnert daran, dass Griechenland sich eindeutig auf die Seite der Ukraine gestellt hat und appelliert an die Verantwortung seiner Industrie. Gleichzeitig müssen sie jedoch eine Balance finden zwischen wirtschaftlichen Interessen und den Anforderungen der internationalen Gemeinschaft.
Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Sanktionen gegen Russland sind beträchtlich. Laut einem Bericht von IWD hat Russland mittlerweile mehr als 12.000 Sanktionen erleben müssen, die meisten davon zielen auf Einzelpersonen ab, jedoch betreffen über 1.000 Unternehmen weltweit ihre Aktivitäten in Russland. Angesichts dieser Entwicklungen fühlen sich viele europäische Nationen gefordert, ihre Handelsbeziehungen zu Russland neu zu bewerten.
In der internationalen Betrachtung steht Russland isoliert dar, unterstützt nur von wenigen nicht-westlichen Staaten, während Unternehmen und Regierungen in vielen Ländern ihre wirtschaftlichen Aufträge überprüften und teilweise ganz aus Russland abgezogen haben. Angesichts dieser Lage bleibt die Frage, wie sich Griechenland in Zukunft positionieren wird, um sowohl seiner wirtschaftlichen Stabilität als auch den Forderungen der internationalen Gemeinschaft gerecht zu werden.
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Vorfall | Korruption |
Ort | Griechenland |
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