Remscheid's Jugendkulturfestival: Warum blieben die Jugendlichen weg?

Nach dem Remscheider Jugendkulturfestival am 2. Juli 2025, das nur wenige Besucher anzog, plant die Stadt eine Ursachenanalyse und Verbesserungen.

Nach dem Remscheider Jugendkulturfestival am 2. Juli 2025, das nur wenige Besucher anzog, plant die Stadt eine Ursachenanalyse und Verbesserungen.
Nach dem Remscheider Jugendkulturfestival am 2. Juli 2025, das nur wenige Besucher anzog, plant die Stadt eine Ursachenanalyse und Verbesserungen.

Remscheid's Jugendkulturfestival: Warum blieben die Jugendlichen weg?

Am vergangenen Samstag fand das Remscheider Jugendkulturfestival statt, jedoch blieb der große Besucherandrang aus. Nur wenige Jugendliche fanden den Weg zu diesem ersten großen Festival dieser Art seit beeindruckenden 15 Jahren. Die enttäuschte Organisatorin Luna Navarro Diaz, die als Veranstaltungskauffrau-Azubi mitwirkte, äußerte den Wunsch nach Verbesserung und besann sich auf die nächste Veranstaltung. Statt aufzugeben, soll in einer „Fehleranalyse“ untersucht werden, was schiefgelaufen ist und wie zukünftige Events besser gestaltet werden können, berichtet rga.de.

Die Stadt Remscheid hat umfangreiche Investitionen in Werbung gesteckt, um das Festival zu bewerben. Informationen wurden über Social Media, Plakate und Flyer verbreitet. Dennoch zeigt eine Umfrage auf Instagram klärende Ergebnisse: Einige umfragte Jugendliche wussten gar nichts vom Festival, während andere mit den Acts wenig anfangen konnten oder sich nicht angesprochen fühlten. Daher appelliert Navarro Diaz eindringlich an die Jugendlichen, Verbesserungsvorschläge zu liefern, und kündigt an, dass im kommenden Jahr eine stärkere Einbindung der Schulen angestrebt werden soll.

Die Herausforderungen der Jugendkultur

Die Herausforderungen, auf die die Organisatoren stoßen, spiegeln sich in den aktuellen Trends der Mediennutzung bei Jugendlichen wider. Laut einer Studie nutzen 93 Prozent der 12- bis 19-Jährigen täglich ihr Smartphone, und 90 Prozent sind täglich im Internet unterwegs, wie die Statista zeigt. Die ansteigende Nutzung sozialer Medien – insbesondere Plattformen wie Instagram, TikTok und YouTube – hat das Informationsverhalten der Jugendlichen stark beeinflusst. Dabei sind viele dieser Jugendlichen in einer Welt der ständigen Verfügbarkeit neuer Inhalte gepolt, was die Kommunikation über traditionelle Veranstaltungen wie das Festival erschwert.

Der kulturelle Austausch, den Festivals wie dieses bieten, ist wichtig, wie Sven Graf vom Teo Otto Theater betont. Er weist darauf hin, dass es Zeit braucht, um eine Veranstaltung bei jungen Leuten zu etablieren. Kritisch äußert sich auch Björn Lenz vom WTT, der anmerkt, dass es gelungen sei, einige Jugendliche einzubinden, der Anteil jedoch viel höher sein müsste.

Medienkompetenz und Interaktionen

Die Rolle der sozialen Medien ist für die Jugend von zentraler Bedeutung. Sie bieten Orientierung für die persönliche Identität und fördern den Austausch unter Gleichaltrigen, wie die bpb berichtet. Diese Plattformen sind nicht nur Kommunikationsmittel, sondern auch ein Ort, der zur Herausforderung wird, insbesondere mit dem Aufkommen von sogenannten Mutproben. Während einige unbedenklich sind, haben andere schwerwiegende Folgen, was die Notwendigkeit einer soliden Medienerziehung unterstreicht.

Die Mehrzahl der Jugendlichen empfindet oft einen restriktiven Umgang mit dem Internet in Schulen und wünscht sich mehr Aufklärung und Unterstützung. Die Notwendigkeit, Eltern in die Medienerziehung einzubeziehen und die Rolle der Plattformbetreiber zu betonen, wird als entscheidend erachtet. Eine sensibilisierte Gesellschaft könnte es möglich machen, dass Veranstaltungen wie das Jugendkulturfestival wieder an Attraktivität gewinnen und eine stärkere Anziehungskraft auf die Jugend ausüben.

Abschließend bleibt zu hoffen, dass die Stadt Remscheid die notwendigen Lehren aus diesem Festival zieht und die nächsten Schritte zur Wiederbelebung der Jugendkultur in der Region plant. Ihre Ideen in der Verknüpfung von Schule und Kultur könnten der Schlüssel zu einer erfolgreichen Rückkehr sein, die sich dann im nächsten Jahr zeigen wird.