Neuss bohrt nach Erdwärme: Zukunftsprojekt NEULAND® startet durch!

Neuss bohrt nach Erdwärme: Zukunftsprojekt NEULAND® startet durch!

Neuss, Deutschland - In Neuss tut sich was, und das ganz im Sinne der Umwelt! Auf dem Areal der ehemaligen Schraubenfabrik Bauer & Schaurte wird derzeit das neue Stadtquartier NEULAND®NEUSS realisiert. Als Teil dieses ambitionierten Projekts haben die Bauarbeiten bereits an Fahrt aufgenommen, und Ende Mai 2025 begannen die heiß ersehnten Geothermie-Bohrungen. Wie lokalklick.eu berichtet, wurde die Kampfmittelsondierung und Bodenvorbereitung zügig abgeschlossen, was die Pläne weiter vorantreibt.

Bürgermeister Reiner Breuer und Vertreter der Stadt Neuss waren vor Ort, um sich von den Fortschritten persönlich ein Bild zu machen. Der Investor, die P+B Group, sieht in diesem Projekt nicht nur eine Chance zur Schaffung neuer Wohnräume, sondern auch zur Verbesserung der Lebensqualität vor Ort. Geplant sind auf einer Fläche von etwa 50.000 Quadratmetern rund 450 Wohneinheiten, wobei 33 Prozent für öffentlich geförderte Wohnungen vorgesehen sind. Zudem wird es Einrichtungen wie Kitas, Großtagespflegen, Nahversorgung, Co-Working-Räume sowie Gastronomie und Kulturangebote geben.

Nachhaltige Energieversorgung durch Erdwärme

Ein besonderes Augenmerk liegt auf der klimaneutralen Energieversorgung des Stadtquartiers. Für diese können insgesamt 107 Erdwärmesonden in circa 200 Meter Tiefe gebohrt werden. Diese innovative Maßnahme wird es ermöglichen, ein kaltes Nahwärmenetz zu nutzen, das sowohl für Wärme- als auch für Kälteversorgung sorgt. Der Strombedarf wird durch Photovoltaikanlagen auf den Dachflächen gedeckt. Die geplanten Gebäude werden im KfW 40-Standard errichtet, was nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern auch ökonomisch aussieht – ein bisschen Wiener Schmäh lässt hoffen, dass hier ein gutes Geschäft abgeschlossen wird.

Die Geothermie wird in Europa zunehmend als eine der umweltfreundlichen Alternativen angesehen, um die Klimaziele zu erreichen. Wie die Europäische Kommission hervorhebt, hat geothermische Energie das Potenzial, immense Mengen an Treibhausgasen einzusparen und wird als lokal verfügbare, kostengünstige Quelle für Wärme und Strom geschätzt. Besonders in Entwicklungsländern kann dies einen großen Unterschied machen. Die EU fördert aktiv die Erforschung und Entwicklung in der Geothermietechnologie, um die Kosten zu senken und die Effizienz zu steigern.

Ein Vorbild für andere Städte

Das Beispiel NEULAND®NEUSS könnte als Vorbild für ähnliche Projekte in anderen Städten dienen. Eine bessere Nutzung von Erdwärme könnte auch im Neubausektor an Bedeutung gewinnen. In den letzten Jahren wurden in Regionen wie Baden-Württemberg bereits viele Erdwärmesondenanlagen installiert, und die Nachfrage nach dieser Art der Energiegewinnung ist steigend. Die Umweltministerien verschiedener Bundesländer setzen sich dafür ein, gesetzliche Rahmenbedingungen zu schaffen, die eine möglichst umweltfreundliche und nachhaltige Nutzung gewährleisten. Hierzu gehört auch die Qualitätsoffensive für Erdwärmeanlagen, die die Überwachung und Zertifizierung dieser Anlagen verbessert.

Im Frühjahr 2026 wird dann der erste Bauabschnitt des neuen Stadtquartiers realisiert, nachdem die Baugenehmigung erteilt wurde. Das neue Lebensgefühl in Neuss ist also in greifbare Nähe gerückt – ganz ohne Umweltschäden, dafür mit viel Nachhaltigkeit im Gepäck!