Pasing in der Bus-Hölle: Bürger kämpfen gegen überfüllte Linien!

Pasing, Deutschland - Bürger in Pasing sind zunehmend frustriert über die unzureichende Busverbindung, insbesondere bei den Linien 161 und 162. Diese Busse sind regelmäßig überfüllt und kommen nur im 20-Minuten-Takt, während die Linie 160, die alle zehn Minuten fährt, oft leer bleibt. Diese Situation wird durch einen akuten Fahrermangel bei der MVG (Münchener Verkehrs- und Tarifverbund) noch verschärft, was auch die Linien 161 und 162 betrifft. Die tz berichtet, dass eine Bürgerin vorschlug, die Fahrten der Linie 160 zu reduzieren, um die anderen Linien zu entlasten. Dieser Vorschlag wurde jedoch von der MVG abgelehnt, da die Linie 160 zu Stoßzeiten stark ausgelastet ist.

Die MVG arbeitet an verschiedenen Maßnahmen, um die Situation zu verbessern, wie Schulungen für neue Fahrer, sieht jedoch derzeit keine Möglichkeit, die häufigen Ausfälle zu kompensieren. Das Unternehmen hat auch festgestellt, dass es aufgrund der kurzen Haltestellen keine längeren Busse auf den Linien 161 und 162 einsetzen kann. Die anhaltenden Probleme führen dazu, dass Pasinger Bürger Unterschriften sammeln, um diese Bedenken dem Bezirksausschuss Pasing-Obermenzing vorzubringen. Der BA-Vorsitzende Frieder Vogelsgesang (CSU) ist zwar über die Problematik informiert, hat aber von den Unterschriften noch nichts gehört.

Fahrermangel im Münchener Nahverkehr

Die Herausforderungen, mit denen die MVG konfrontiert ist, spiegeln einen breiteren Trend im öffentlichen Nahverkehr wider. Laut der MVG wird an verschiedenen Lösungen gearbeitet, um neue Fahrer zu gewinnen. Es gibt Recruiting-Events und eine gezielte Ansprache von Quereinsteigern, Studierenden und Ruheständern. Aktuell wird sogar Fahrpersonal im Ausland gesucht, konkret in Spanien. Die Ausbildungskapazitäten in der eigenen Fahrschule sollen erhöht und perspektivisch auch in Teilzeit für Bus, Tram und U-Bahn angeboten werden.

Die Personalnot im deutschen öffentlichen Nahverkehr ist alarmierend. Der VDV berichtet, dass bis zum Jahr 2030 etwa 110.000 neue Beschäftigte eingestellt werden müssen, um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden. Dies ist angesichts der Tatsache, dass rund 80.000 Beschäftigte der Baby-Boomer-Generation in den Ruhestand gehen werden, besonders wichtig. Der Altersdurchschnitt im Fahrdienst liegt bereits über 50 Jahren. Derzeit gibt es in Deutschland etwa 20.000 fehlende Busfahrer, während der Betreuungsbedarf weiter steigt.

Ausblick auf die Zukunft

Die Mobilitätsbranche steht vor der Herausforderung, nicht nur den vorhandenen Fachkräftemangel zu beheben, sondern auch den wachsenden Anforderungen an einen verbesserten öffentlichen Verkehr gerecht zu werden. Die Zielvorgabe, bis 2030 ein Drittel mehr Busse und Bahnen sowie ein Viertel mehr Güterverkehr über die Schiene zu erreichen, stellt eine ehrgeizige und gleichzeitig notwendige Maßnahme zur Umsetzung der Klimaschutzziele dar. Die MVG und andere Verkehrsunternehmen müssen daher weiter an Lösungen arbeiten, um sowohl die Mitarbeitergewinnung zu fördern als auch die Lebensqualität der Fahrgäste in Pasing und anderen Stadtteilen zu verbessern.

Details
Vorfall Sonstiges
Ursache Fahrermangel, Überfüllung
Ort Pasing, Deutschland
Quellen