Prozess um tödlichen Kirmes-Unfall: Betreiber wegen fahrlässiger Tötung angeklagt

Oberhausen, Deutschland - Am 22. Mai 2025 wird in Bielefeld ein Strafprozess eröffnet, der auf einen tragischen Vorfall beim Pollhans-Volksfest im Oktober 2023 zurückgeht. Bei diesem Unfall stürzte ein 39-jähriger Kirmeshelfer tödlich von einem Fahrgeschäft. Die Staatsanwaltschaft erhebt nun Anklage gegen den Betreiber des Fahrgeschäfts sowie gegen einen Mitarbeiter wegen fahrlässiger Tötung. Der Gerichtstermin ist für den kommenden Montag, den 26. Mai, am Amtsgericht Bielefeld angesetzt, wie Westfalen-Blatt berichtet.
Die genauen Umstände des Unfalls sind Gegenstand eingehender Ermittlungen. Die Staatsanwaltschaft hatte bereits die Ermittlungen abgeschlossen und die Vorwürfe, die insbesondere auf menschliches Versagen und möglicherweise auch technische Defekte hinweisen, akribisch untersucht. Der Vorfall ereignete sich während des Betriebs des Fahrgeschäfts, wobei die genauen Abläufe nun vor einem Gericht geklärt werden sollen.
Ein weiterer tragischer Unfall
Ein ähnlicher tragischer Vorfall ereignete sich erst kürzlich bei der Sterkrader Fronleichnamskirmes in Oberhausen. Ein 17-jähriger Sohn des Fahrgeschäft-Betreibers kam ums Leben, als er während einer Fahrt mit dem „Break Dance“ Fahrgeschäft Chips von Kunden einsammeln wollte. Das Fahrgeschäft fuhr an, wodurch der junge Mann vom Drehteller geschleudert wurde und schwere Verletzungen erlitt. Trotz sofortiger Reanimation versagte jeder Hilfe, und der Rettungshubschrauber war bereits nicht mehr nötig. Die WELT fasst die horrenden Details dieses Vorfalls zusammen.
Die Ermittlungen in diesem Fall stehen weiterhin am Anfang. Mehrere Beschuldigte werden geprüft und mögliche technische Fehler stehen im Raum. Die Fahrgeschäfte sind aufgrund ihrer hohen Beanspruchungen häufig im Fokus von Sicherheitsprüfungen, und insbesondere der TÜV führt regelmäßig Kontrollen durch. Die Sterkrader Fronleichnamskirmes, die am 7. Juni begann und als das größte Volksfest in Oberhausen gilt, wurde nach dem tragischen Vorfall am Sonntagabend vorzeitig beendet.
Sicherheit auf Volksfesten
Die Sicherheit der Fahrgeschäfte auf Volksfesten ist ein zentrales Anliegen. Der TÜV-Verband hebt hervor, dass in Deutschland strenge Auflagen für Fahrgeschäfte gelten. Regelmäßige Sicherheitsüberprüfungen durch qualifizierte Fachkräfte sind gesetzlich vorgeschrieben. Diese umfassen nicht nur die technische Überprüfung der Fahrgeschäfte, sondern auch ein umfassendes Sicherheitsmanagement, das Unfälle vermeiden soll. Dennoch können auch nach diesen umfangreichen Kontrollen Unfälle nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Der TÜV-Verband gibt daher wichtige Tipps, um die Sicherheit beim Fahrvergnügen zu erhöhen:
- Klare Vorgaben zu Alter und Körpergröße für bestimmte Fahrgeschäfte.
- Kinder sollten in Begleitung eines Erwachsenen fahren.
- Personen mit bekannten Erkrankungen sollten eine realistische Selbsteinschätzung vornehmen.
- Fahrgeschäfte, die als fliegende Bauten gelten, unterliegen einer gesetzlichen Prüfpflicht.
Die traurigen Vorfälle werfen einen Schatten auf die Freude, die solche Volksfeste normalerweise bringen. Es bleibt zu hoffen, dass die laufenden Ermittlungen zu mehr Klarheit und möglicherweise zu Verbesserungen in der Sicherheitskultur auf Kirmessen führen werden.
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Ort | Oberhausen, Deutschland |
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