Ramaphosa und Trump: Auf der Suche nach neuen Handelsbrücken!

Südafrikas Präsident Ramaphosa trifft Trump in Washington, um angespannten Handelsbeziehungen und Vorwürfen über Landreformen zu begegnen.
Südafrikas Präsident Ramaphosa trifft Trump in Washington, um angespannten Handelsbeziehungen und Vorwürfen über Landreformen zu begegnen. (Symbolbild/NAG)

Washington, USA - Am 21. Mai 2025 traf sich Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa mit US-Präsident Donald Trump im Weißen Haus, um über Handels- und Investitionsmöglichkeiten zu diskutieren. Die bilateralen Beziehungen zwischen den USA und Südafrika sind seit Trumps Amtsantritt in eine Krise geraten. Besonders die Einstellung von Hilfen und die falschen Behauptungen über eine „weiße Genozid“-Situation in Südafrika belasten das Verhältnis. Trump zeigte während des Treffens Artikel über angebliche Angriffe auf weiße Farmer sowie ein Video eines Oppositionspolitikers, was Ramaphosa als „Überraschung“ empfand.

Ramaphosa wies die Vorwürfe entschieden zurück und betonte, dass Kriminalität ein allgemeines Problem sei, das alle Südafrikaner betreffe, unabhängig von ihrer Rasse. Trump behauptete, „Tausende“ weißer Farmer würden Südafrika verlassen, was von Ramaphosa und seinem Team bestritten wurde. Um die geschädigten Beziehungen zu verbessern, erklärte Ramaphosa, das Ziel sei es, die bilateralen Beziehungen zu „resetten“, da die USA der zweitgrößte Handelspartner Südafrikas sind.

Wirtschaftliche Perspektiven und Handelsabkommen

Angesichts eines Handelsaustausches von insgesamt 20,5 Milliarden US-Dollar im Jahr 2024, stellten Ramaphosa und seine Minister einen ersten Entwurf eines Handelsabkommens vor. Dabei wandte sich Ramaphosa auch an Trump und bot Zugang zu südafrikanischen Rohstoffen an. Dies geschah im Kontext der wirtschaftlichen Herausforderungen, die Südafrika derzeit durchlebt. Die Wirtschaft wächst nur schleppend; 2024 betrug das Wachstum lediglich 0,6 Prozent, die niedrigste Rate seit vier Jahren.

Trump äußerte Bedenken über das Landreformgesetz in Südafrika, das Enteignungen im öffentlichen Interesse ohne Entschädigung erlaubt. Vor diesem Hintergrund hat die US-Regierung seit Februar 2023 einen Großteil der Hilfszahlungen an Südafrika eingefroren. Außenpolitische Spannungen, insbesondere im Zusammenhang mit dem Nahen Osten, verschärfen die Lage. Trump kritisierte Südafrikas Verbindung zu Iran und Hamas, und das Land warf Israel im Gazastreifen Völkermord vor.

Der Einfluss der Hilfen auf die Beziehungen

Die Entwicklungen gefährden das African Growth and Opportunity Act (AGOA), das vielen südafrikanischen Produkten zollfreien Zugang zu den USA ermöglicht. Adrian Gore, CEO von Discovery Ltd., warnte vor den potenziell verheerenden Auswirkungen auf Arbeitsplätze und Wirtschaftswachstum, sollte der Zugang zu AGOA verloren gehen. Trotz der bedrängenden Situation ist Gore optimistisch hinsichtlich der Widerstandsfähigkeit der Privatwirtschaft in Südafrika.

Ramaphosa plant, Delegationen weltweit zu entsenden, um die Position seines Landes hinsichtlich der Landenteignungsgesetze zu erläutern. Der Druck auf die südafrikanische Regierung, Reformen zu beschleunigen, wächst. Laut Gore könnte ein besseres wirtschaftliches Umfeld mit verstärkten Investitionen ein Wachstumspotenzial von bis zu 3 Prozent erschließen.

Abschließend bleibt zu beobachten, ob dieses Treffen zwischen Ramaphosa und Trump einen Wendepunkt in den angespannten Beziehungen zwischen Südafrika und den USA darstellt oder ob die bestehenden Differenzen weiterhin bestehen bleiben. Analysten äußern Bedenken, dass diese Herausforderungen die bilateralen Beziehungen auch in Zukunft belasten könnten.

Details
Ort Washington, USA
Quellen