Rettung für Wasserburg: Bahnübergang Reitmehring wird nun endlich modernisiert!
Reitmehring, Deutschland - Der Bahnübergang Reitmehring in Wasserburg am Inn steht vor einer grundlegenden Veränderung. Wie am 22. April 2025 bestätigt, hat der Bayerische Verwaltungsgerichtshof (BayVGH) die Klage der Firma Meggle gegen die geplante Auflösung des Bahnübergangs abgewiesen. Dies bedeutet, dass der Übergang beseitigt und durch eine neue Brücke ersetzt werden darf, um den Verkehrsfluss in der Region zu optimieren. Dieses Urteil wurde als bedeutender Schritt in einem langwierigen Genehmigungsprozess angesehen, der die Planung unterstützt, die ersten Bauarbeiten bald zu beginnen.
Bürgermeister Michael Kölbl äußerte dennoch seine Bedenken, dass er den symbolischen ersten Spatenstich während seiner Amtszeit nicht mehr setzen kann. Auch wenn die Planung durch den VGH nicht beanstandet wurde, stehen noch mehrere Schritte an, bevor mit dem Bau begonnen werden kann. Unter anderem müssen Ausführungs- und Werkplanung sowie eine europaweite Ausschreibung durchgeführt werden. Die geschätzten Gesamtkosten für das Bauvorhaben belaufen sich auf mindestens 22 Millionen Euro, mit der Hoffnung auf eine Unterstützung durch Bundesinfrastrukturmittel.
Rechtsstreit mit Meggle
Die Firma Meggle bleibt von der Entscheidung des Gerichtes nicht unbeeindruckt. Das Unternehmen hat bereits die Möglichkeit geprüft, eine Beschwerde gegen die Nichtzulassung der Revision einzulegen, um seine Bedenken hinsichtlich der Umleitungsregelungen während der Bauzeit geltend zu machen. Meggle argumentiert, dass der umgeleitete Verkehr nicht adäquat über die Megglestraße geleitet werden kann, ohne den Geschäftsbetrieb negativ zu beeinflussen. Der BayVGH hat jedoch bekräftigt, dass die wirtschaftlichen Interessen von Meggle bei der Planung bereits angemessen berücksichtigt wurden. Ein alternativ vorgeschlagenes Konzept, das die Beibehaltung der bestehenden Straßenführung mit einer Tieferlegung der Gleise vorsah, wäre mit Kosten von etwa 170 Millionen Euro verbunden gewesen, was eine Realisierung in weite Ferne rücken würde.
Das Urteil des BayVGH wird nun mehr als nur eine rechtliche Basis für den Umbau des Bahnübergangs sein. Es ist auch ein Zeichen für die Möglichkeit, das bestehende Verkehrsproblem nachhaltig zu lösen. Der Landkreis geht davon aus, dass notwendige Umleitungen und eventuell temporäre Ampeln installiert werden können, um den Verkehr während der Umbauphase effizient zu steuern.
Fachsicht auf Bahnübergänge
In einem breiteren Kontext werden Bahnübergänge generell als kritischer Punkt im Schienenverkehr betrachtet. Ein neues Fachbuch, das von Dr.-Ing. Eric Schöne erstellt wurde, behandelt spezifische Aspekte der Bahnübergänge und schließt eine Lücke in der Fachliteratur. Es richtet sich an Praktiker, darunter Ingenieure und Eisenbahnbetriebsleiter, und bietet einen umfassenden Überblick über Planung, Betrieb und Instandhaltung von Bahnübergängen. Der Inhalt ist besonders relevant in Zeiten, in denen die Sicherheitsstandards und die Effizienz im Eisenbahnbetrieb stetig verbessert werden müssen.
Die Diskussion um die Auflösung des Bahnübergangs in Reitmehring macht deutlich, wie wichtig gut durchdachte Planungen sind, um die Herausforderungen im öffentlichen Verkehr zu bewältigen und gleichzeitig die Interessen der betroffenen Unternehmen zu berücksichtigen. Die nächsten Schritte in diesem Prozess werden entscheidend dafür sein, ob der Plan erfolgreich umgesetzt werden kann.
Für weitere Informationen zu diesem Thema und den aktuellen Entwicklungen im Bereich der Bahnübergänge, siehe rosenheim24, rechtundpolitik und system-bahn.
Details | |
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Vorfall | Sonstiges |
Ort | Reitmehring, Deutschland |
Schaden in € | 22000000 |
Quellen |