Putins 30-Stunden-Waffenruhe: Ein taktisches Spiel oder echte Ruhe?

Sudscha, Ukraine - Überraschend kündigte Wladimir Putin eine 30-stündige Waffenruhe im Ukraine-Krieg an Ostern an. Laut Informationen von op-online soll diese von Samstag, 17:00 Uhr MESZ, bis Sonntag, 23:00 Uhr MESZ, gelten. Doch trotz dieser Ankündigung setzten russische Truppen ihre Angriffe fort, wie Berichte aus der Ukraine zeigen. Es gab über Nacht 59 Angriffe seitens Russlands, was den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj dazu veranlasste, die Ernsthaftigkeit des russischen Vorstoßes zu hinterfragen.
Selenskyj äußerte, dass die russische Armee den Eindruck erwecken wolle, sich an die Waffenruhe zu halten. Kiew informiert, dass man sich am Verhalten Russlands orientieren werde. In diesem Zusammenhang schlug Selenskyj vor, die Feuerpause um 30 Tage zu verlängern, sofern die Waffenruhe tatsächlich eingehalten wird. Kritisch sieht der ukrainische Außenminister die bereits angegebene Dauer, erinnerte er doch an frühere Verhandlungen, bei denen Russland Vorbedingungen stellte. Dessen ungeachtet betonte Selenskyj, dass Russland die Bedingungen der Waffenruhe vollständig einhalten müsse.
Skepsis und Strategie
Die Skepsis gegenüber Putins Ankündigung ist groß. Sicherheitsexperten vermuten, dass seine Weichenstellung strategische Motive enthält, um den USA und der internationalen Gemeinschaft guten Willen zu zeigen. Die Reaktion der EU und Großbritanniens auf die Waffenruhe fiel eher zurückhaltend aus; beide fordern ein tatsächliches Ende der Aggression, während US-Außenminister Marco Rubio vor einem möglichen Ende der US-Friedensbemühungen warnte, sollten keine Fortschritte bei den Verhandlungen erzielt werden.
Putin selbst rechtfertigte die Feuerpause mit „humanitären Gründen“ und forderte die Ukraine auf, ebenfalls die Waffen niederzulegen. In der Grenzregion Kursk bleibt jedoch die Lage angespannt, da ukrainische Truppen dort eingekesselt sind. Experten interpretieren Putins Angebote als Möglichkeit, einen dauerhaften Frieden zu erreichen, der die Ursachen der Krise anspricht. Vor einer Waffenruhe müssten jedoch entscheidende Fragen geklärt werden, insbesondere ob die ukrainischen Truppen ihre Waffen niederlegen.
Reaktionen und weitere Entwicklungen
Die Situation bleibt angespannt, obwohl in einigen Gebieten der Ukraine eine kurzfristige Beruhigung eingetreten ist. Dennoch meldeten die ukrainischen Behörden, dass Luftalarme in mehreren Regionen ausgelöst wurden und es weiterhin russisches Artilleriefeuer gab. Auf russischer Seite jedoch wird der Waffenruhe-Vorschlag von Putins außenpolitischem Berater Juri Uschakow kritisch gesehen; er bezeichnet ihn als Atempause für das ukrainische Militär.
Die Ukraine hat deutlich gemacht, dass sie einen eingefrorenen Konflikt mit Russland ablehnt und eine Beteiligung europäischer Vertreter am Friedensprozess fordert. Präsident Selenskyj hofft auf Druck aus den USA, um Russland zur Beendigung des Krieges zu bewegen. Putins Ankündigung scheint dabei sowohl eine strategische Maßnahme als auch ein psychologisches Spiel mit den Menschenleben zu sein, wie Selenskyj anmerkte und seine Skepsis unterstrich, dass diese Waffenruhe tatsächlich das Ende der Aggression markieren könnte.
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Ort | Sudscha, Ukraine |
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