Brücken in Gefahr: Deutschland braucht dringend 100 Milliarden für Sanierung!

Berlin, Deutschland - Die Infrastruktur in Deutschland steht vor massiven Herausforderungen. Laut einer aktuellen Analyse der Organisation Transport & Environment (T&E) gibt es einen enormen Sanierungsstau bei Brücken. Etwa 16.000 Brücken in Bundeshand sind baufällig. Der Gesamtbedarf für den Ersatzneubau wird auf bis zu 100 Milliarden Euro geschätzt. T&E ist ein europäischer Dachverband von Organisationen, die sich für nachhaltigen Verkehr einsetzen. Überalterte Infrastruktur führt nicht nur zu langfristigen Problemen, sondern auch zu kurzfristigen Sperrungen von Bauwerken, was Wirtschaft und Verkehr erheblich beeinträchtigt.

Ein Beispiel ist die Ringbahnbrücke auf der A100 in Berlin, die seit Mitte März 2023 wegen eines Risses im Tragwerk gesperrt ist. Auch die Carolabrücke in Dresden stürzte im September 2024 in die Elbe. Diese und weitere Brücken, die oft aus den 1970er Jahren stammen, sind häufig auf geringere Verkehrsbelastungen ausgelegt. In Deutschland plant das Verkehrsministerium im Rahmen eines Brückenmodernisierungsprogramms von 2022, in den kommenden zehn Jahren rund 4.000 Brücken zu sanieren. Allerdings fordert T&E, dass Sanierung und Instandhaltung prioritär behandelt werden, bevor neue Autobahnen und Bundesstraßen gebaut werden.

Investitionsbedarf in der Infrastruktur

Die Instandhaltung der deutschen Infrastruktur wurde in den letzten Jahrzehnten vernachlässigt, so eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft und des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung. Der gesamte Investitionsbedarf für die nächsten zehn Jahre wird auf 600 Milliarden Euro geschätzt, wobei 127 Milliarden Euro für die Erneuerung der Verkehrsinfrastruktur erforderlich sind. Darunter fallen 60 Milliarden Euro für das Schienennetz, 28 Milliarden Euro für den öffentlichen Nahverkehr und 39 Milliarden Euro für Fernstraßen. Hinzu kommen 177 Milliarden Euro für Schulen und kommunale Straßen sowie 13 Milliarden Euro, um Kommunen vor extremen Wetterlagen zu schützen.

Die Bundesregierung muss nun Entscheidungen treffen, um diesen enormen Investitionsbedarf zu decken. Insgesamt werden 200 Milliarden Euro für den Klimaschutz gefordert, insbesondere für die energetische Gebäudesanierung und den Netzausbau. Bundesfinanzminister Christian Lindner wird in dieser Debatte als skeptisch wahrgenommen; er fordert Sparvorschläge von Kabinettskollegen. Dies steht im Widerspruch zu den Forderungen der Institutionen, die eine Reform der Schuldenbremse anmahnen, um zukünftige Investitionen zu ermöglichen.

Bundesverkehrsminister Wissing und die Zukunft der Infrastruktur

Bundesverkehrsminister Volker Wissing betont die Dringlichkeit von Investitionen in die Infrastruktur und die Wichtigkeit von Planungssicherheit. Er hebt hervor, dass die Investitionen bis 2029 etwa 220 Milliarden Euro kosten werden. Wichtige Initiativen umfassen die Generalsanierung der Schiene, das Brückenmodernisierungsprogramm und Sanierungsprogramme für Wasserstraßen. Wissing fordert mehr Mittel und einen langfristigen Hochlauf der Investitionen, um die Industrie zum Kapazitätenaufbau zu bewegen.

Er warnt auch, dass die Probleme aktiv angegangen werden müssen und nicht ignoriert werden dürfen. Die Sicherheitsanforderungen steigen, insbesondere im Hinblick auf die militärischen Anforderungen, da Deutschland ein wichtiges Transitland ist. Historisch gesehen wurde in den 1960er und 1970er Jahren viel gebaut, was nun den gleichzeitigen Sanierungsbedarf verursacht.

Die aktuelle Situation ist besorgniserregend und erfordert umgehende Maßnahmen von der Politik. Um die Infrastruktur in Deutschland zukunftsfähig zu machen, müssen umfassende Maßnahmen ergriffen und die finanziellen Mittel bereitzustellen.

Details
Vorfall Infrastruktur
Ort Berlin, Deutschland
Schaden in € 100000000000
Quellen