USA und China setzen Zölle für 90 Tage aus – Was bedeutet das?

Genf, Schweiz - Am 13. Mai 2025 haben die USA und China eine bedeutende Vereinbarung getroffen, um gegenseitige Zölle auf Außenhandel für eine zunächst befristete Dauer von 90 Tagen auszusetzen. Diese Einigung stellt einen entscheidenden Fortschritt im langanhaltenden Zollkrieg dar, der seit dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump im Januar 2023 in vollem Gange ist. Laut Al Jazeera wurde die Entscheidung nach zwei Tagen intensiver Handelsgespräche in Genf, Schweiz, getroffen, wo beide Länder die Bedeutung ihrer wirtschaftlichen Beziehungen betonten.
Im Rahmen dieser neuen Vereinbarung senkten die USA die Zölle auf chinesische Waren drastisch von 145 Prozent auf 30 Prozent, während China die Zölle auf US-Produktimporte von 125 Prozent auf 10 Prozent reduzierte. Beide Länder verweisen auf die Notwendigkeit eines nachhaltigen und gegenseitig vorteilhaften Handels, obwohl wichtige Streitpunkte noch ungelöst bleiben. Die gesenkten Zölle sind Teil eines umfassenderen Handelsrahmens, der weitere Gespräche zwischen hochrangigen Beamten beider Seiten vorsieht, wie in einem Bericht von ABC News dargelegt wird.
Hintergrund und Ziele des Handelskriegs
Der Zollkrieg zwischen den USA und China hat seinen Ursprung in März 2018, als beide Länder anfingen, sich gegenseitige Strafzölle aufzuerlegen. Die ursprünglichen Ziele der USA umfassen eine Modifikation der chinesischen Wirtschafts- und Industriepolitik sowie eine Reduzierung des Handelsbilanzdefizits. Bis zum Jahr 2024 betrug das Handelsdefizit der USA mit China 295,4 Milliarden USD, das größte Defizit mit einem einzelnen Handelspartner. Laut dem Wirtschaftsdienst haben die USA etwa 370 Milliarden USD an Importen aus China mit zusätzlichen Zöllen belegt, was die Spannungen zwischen beiden Nationen weiter verschärfte.
Die jüngste Vereinbarung könnte als Reaktion auf die vorangegangenen hohen Zölle gesehen werden, die sowohl die Preise für Verbraucher as auch das Wirtschaftswachstum gefährdeten. Experten schätzten, dass eine Fortsetzung des Handelskrieges bis zu 16 Millionen Arbeitsplätze in China gefährden könnte, und auch in den USA gab es Bedenken hinsichtlich möglicher Arbeitsplatzverluste in der Industrie und Sorgen über chinesische Spionage und den Diebstahl geistigen Eigentums.
Zukünftige Entwicklungen und Herausforderungen
Obwohl die Zollsätze für die nächsten 90 Tage gesenkt wurden, bleibt abzuwarten, ob dies zu einem umfassenderen und stabileren Handelsabkommen führen wird. ABC News berichtet, dass kritische Punkte wie der Zugang zu seltenen Materialien und nicht-tarifäre Handelshemmnisse weiterhin ungelöst sind. China hat bereits Exportbeschränkungen für einige seltene Erden und Magnete eingeführt, die für verschiedene US-Industrien von wesentlicher Bedeutung sind, insbesondere in den Bereichen Automobil, Energie und Verteidigung.
Zusätzlich bleibt die Frage des Handelsbilanzdefizits ein zentrales Anliegen. Neben der Reduzierung der Zölle könnte die US-Regierung von China Garantien für den Kauf amerikanischer Produkte, darunter landwirtschaftliche Erzeugnisse, anstreben. Dies könnte dazu beitragen, die Abhängigkeit Chinas von US-Märkten zu verringern und gleichzeitig sicherzustellen, dass diese Märkte offen bleiben.
Zusammengefasst bringt diese Einigung einen bedeutenden Wendepunkt in den US-chinesischen Handelsbeziehungen, der sowohl Chancen als auch Herausforderungen birgt, und wird von beiden Seiten genau beobachtet, während zukünftige Verhandlungen angestoßen werden.
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Ort | Genf, Schweiz |
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