Ehrenamtstag im Landkreis Mainz-Bingen: Helden des Katastrophenschutzes geehrt!

Landkreis Mainz-Bingen ehrt Ehrenamtliche im Katastrophenschutz mit neuen Einsatzfahrzeugen und Auszeichnungen am Ehrenamtstag.
Landkreis Mainz-Bingen ehrt Ehrenamtliche im Katastrophenschutz mit neuen Einsatzfahrzeugen und Auszeichnungen am Ehrenamtstag. (Symbolbild/NAGW)

Ehrenamtstag im Landkreis Mainz-Bingen: Helden des Katastrophenschutzes geehrt!

Mainz-Bingen, Deutschland - Im Landkreis Mainz-Bingen wurden kürzlich die ehrenamtlichen Helfer:innen des Brand- und Katastrophenschutzes gebührend ausgezeichnet. Der Ehrenamtstag, der am 18. Juni 2025 stattfand, erfreute sich einer großen Teilnahme und würdigte das Engagement von über 30 Ehrenamtlichen, die für ihre langjährige Tätigkeit mit der Katastrophenschutz-Medaille in Gold, Silber oder Bronze ausgezeichnet wurden. Neben den Auszeichnungen beinhaltete die Veranstaltung auch die Übergabe von vier neuen Einsatzfahrzeugen – zwei Löschgruppenfahrzeuge und zwei Notfallkrankentransportwagen, die in Weiler bei Bingen, Ludwigshöhe, Nieder-Olm und Sprendlingen stationiert sind. Mit diesem Schritt soll die Einsatzfähigkeit im gesamten Kreisgebiet gestärkt werden, was in Zeiten vermehrter Extremwetterereignisse besonders wichtig ist. Die Organisatoren von Antenne KH betonten die Notwendigkeit, das freiwillige Engagement sichtbar zu machen und dankten den Arbeitgebern, die ihre Beschäftigten für Einsätze freistellen.

Die Herausforderungen für das Ehrenamt im Katastrophenschutz sind nicht zu unterschätzen. Laut den Johannitern sind über 1,7 Millionen Bürger:innen in Deutschland in diesem Bereich aktiv, und mehr als 90 Prozent dieser Helfer:innen sind ehrenamtlich. Das steigende Interesse an Katastrophenschutzfragen, das unter anderem durch Medienberichte über ein neues Zivilschutzkonzept der Bundesregierung angeheizt wird, steht jedoch im Kontrast zu den demografischen Veränderungen und der Landflucht, die viele Organisationen vor enorme Herausforderungen stellt. Insbesondere jüngere Menschen haben weniger Freizeit zur Verfügung, was die Bindung an den Katastrophenschutz erschwert Johanniter.

Ehrenamt als Schlüssel zur Sicherheit

Die Bedeutung des Ehrenamts wird besonders deutlich, wenn man bedenkt, dass nur 11 Prozent der operativ tätigen Organisationen über bezahlte Mitarbeiter verfügen, während die restlichen Helfer:innen sich freiwillig und ohne Vergütung engagieren. In einer aktuellen Studie des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe zeigen sich überdies besorgniserregende Trends: Knapp ein Drittel der befragten Organisationen hat nicht genügend Mitglieder, um den gestiegenen Anforderungen gerecht zu werden. Diese wichtige Studie beleuchtet nicht nur die Herausforderungen, sondern auch die Chancen zur Verbesserung des Ehrenamts. Verbesserungen in der Vereinbarkeit von Ehrenamt und Beruf sowie der Abbau bürokratischer Hürden stehen dabei ganz oben auf der Wunschliste der Helfer:innen BBK.

Besonders beachtenswert ist, dass Frauen in der Regel nur 20 Prozent der Mitglieder in Hilfs- und Einsatzorganisationen ausmachen. Mit Kampagnen wie „Egal was du kannst, du kannst helfen“ wird daher gezielt versucht, unterrepräsentierte Gruppen für das Ehrenamt zu gewinnen. Initiativen wie der Ehrenamtspreis „Helfende Hand“ und die Etablierung von Ehrenamtskarten sollen dazu beitragen, die Wertschätzung des Ehrenamts im Bevölkerungsschutz zu erhöhen. Als Zeichen für die Zukunft wurde beim Ehrenamtstag ein Kooperationsvertrag mit der DLRG zur Wasserrettung im Katastrophenschutz unterzeichnet. Außerdem wurden neue Ausbilder für wichtige Lehrgänge verpflichtet, um die Qualifikation und Expertise der Ehrenamtlichen weiter zu fördern.

Abschließend lässt sich sagen: Das Engagement der Ehrenamtlichen im Katastrophenschutz ist von unschätzbarem Wert und sorgt dafür, dass die Sicherheit in unseren Gemeinden gewährleistet bleibt. Ihre Arbeit braucht jedoch die Unterstützung aller, von Arbeitgebern bis hin zu politischen Institutionen – nur so kann die wichtige Aufgabe des Katastrophenschutzes auch in Zukunft gesichert werden.

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OrtMainz-Bingen, Deutschland
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