Boris Groys' neues Buch: Der Mensch als zeitloses Kunstwerk!

Berlin, Deutschland - In einer Zeit, in der der Drang nach Individualität und Selbstdarstellung in der Kunst immer präsenter wird, beleuchtet der deutsch-russische Philosoph Boris Groys in seinem brandneuen Werk „Zum Kunstwerk werden“ die tiefen menschlichen Bedürfnisse nach ewiger Präsenz und künstlerischer Relevanz. Laut dem Tagesspiegel wird Groys‘ Buch, das 2025 veröffentlicht wird, die Leser auf 224 Seiten durch die komplexe Thematik führen, wie Menschen ihre eigene Identität ins Bild setzen wollen, um den Tod zu überdauern.
Ein zentrales Beispiel, das Groys in seinem Buch thematisiert, ist die Figur des Narziss aus der griechischen Mythologie, der in sein eigenes Spiegelbild verliebt ist. Diese Reflexion zeigt den Wunsch der Menschen, sich selbst und ihr Dasein künstlerisch festzuhalten. Groys untersucht zudem die Selbstbildreflexion, insbesondere in der Fotografie, und deren eindringlichen Einfluss auf Ethik und Ästhetik in der zeitgenössischen Kunst.
Kunst, Identität und Überwachung
Ein interessanter Aspekt von Groys‘ Argumentation ist die Betrachtung der modernen Überwachungs- und Aufzeichnungsmaschinerien, die durch soziale Medien und Technologie verstärkt werden. Er weist darauf hin, dass Künstler heutzutage Identitäten schaffen, die im Museum landen, und dass der Staat eine Rolle in dieser Dynamik spielt. Dies spiegelt den Trend wider, dass Kultur und Identität zentrale Konzepte in der Kunst des 21. Jahrhunderts sind, die es Künstlern ermöglichen, ihre kulturelle Identität in einer globalisierten Welt auszudrücken, wie das Wissen beschreibt.
Künstler müssen sich mit den Herausforderungen einer sich stetig verändernden Welt auseinandersetzen, in der Grenzen zwischen Kulturen immer mehr verschwimmen. Groys‘ Argumentation wird durch die digitale Revolution unterstützt, die neue Ausdrucksformen in der Kunst ermöglicht und den interkulturellen Austausch fördert.
Die Schatten der Vergangenheit
Ein weiterer historischer Kontext, den Groys in seinem Werk anspricht, findet sich in seinem bekanntesten Essay „Gesamtkunstwerk Stalin“, in dem er die Schreckensherrschaft Stalins und deren Auswirkungen auf die russische Kultur analysiert. Groys thematisiert die Demoralisierung nach Stalins Tod und die mehrstimmige, widersprüchliche Natur der gegenwärtigen russischen Kultur, die weiterhin versucht, mit ihrem schweren Erbe umzugehen, wie Hanser Literaturverlage feststellt.
Er beleuchtet, wie die Kunstszene heute sowohl vom kulturellen Erbe des Kolonialismus als auch durch Themen wie Migration und Diaspora geprägt ist. Kulturelle Identität wird durch die Werke zeitgenössischer Künstler in den urbanen Räumen durch Bewegungen wie Street-Art in den gesellschaftlichen Diskurs hinein getragen. Diese Dynamiken zeigen nicht nur die Herausforderungen, sondern auch die Chancen, die das 21. Jahrhundert für Künstler bereithält.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Boris Groys in seinem Werk die Verbindungen zwischen Selbstportrait, kultureller Identität und den gesellschaftlichen Rahmenbedingungen untersucht. In einer Welt, in der der Drang besteht, die eigene Seele und Identität nach außen zu tragen, wird seine Analyse eine wesentliche Perspektive im Verständnis für die Kunst und ihre Funktion im heutigen Leben bieten.
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Ort | Berlin, Deutschland |
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