Mythos Mutterinstinkt: Wissenschaft enthüllt die Wahrheit für Familien!

Wissenschaftliche Erkenntnisse widerlegen den Mythos des Mutterinstinkts und zeigen, dass Elternschaft erlernt wird.
Wissenschaftliche Erkenntnisse widerlegen den Mythos des Mutterinstinkts und zeigen, dass Elternschaft erlernt wird. (Symbolbild/NAG Archiv)

Karlsruhe, Deutschland - Am heutigen Tag, dem 10. Mai 2025, wird viel über den Mythos des „Mutterinstinkts“ diskutiert, insbesondere anlässlich des Muttertags. Aktuelle Forschungen widerlegen die traditionelle Auffassung, dass es einen angeborenen Instinkt für Mütter gibt. Dies belegen mehrere Studien, die zeigen, dass die enge Bindung zu einem Kind durch den Kontakt und nicht durch vermeintliche Instinkte entsteht. Klara, eine 37-jährige Mutter aus Karlsruhe, hebt hervor, dass sie Schwangerschaft, Geburt und Stillen nicht als instinktiv erlebte, sondern vielmehr als Lernprozess. Diese Sichtweise, die auch von Experten unterstützt wird, findet in der Gesellschaft immer mehr Anklang.

Benedikt, 35, hat für ein halbes Jahr Elternzeit genommen und sieht keinen besonderen Vorteil des Mutterinstinkts für Väter in der gemeinsamen Elternschaft mit seiner Frau Laura. Er und Klara haben ein Familienkonzept entwickelt, bei dem alle Familienmitglieder aktiv in die Betreuung einbezogen werden, was die Gleichberechtigung in der Elternschaft fördert. Die Familientherapeutin Carolin Seiler betont, dass Hirnstrukturen sowohl bei Müttern als auch bei anderen Bezugspersonen ähnlich ausgeprägt werden können. Dies stützt die Erkenntnis, dass Elternschaft erlernt werden kann und nicht vom Geschlecht abhängt.

Mythos Mutterinstinkt und die gesellschaftliche Wahrnehmung

Diese neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse zielen darauf ab, die tradierten Rollenbilder von Mutterschaft zu hinterfragen. Der Begriff „Mutterinstinkt“ ist nicht nur ein soziales Konstrukt, das über Jahrhunderte gewachsen ist, sondern könnte auch die Fähigkeiten von Familien mit zwei Vätern, Adoptiveltern oder Patchworkfamilien infrage stellen. Annika Rösler und Evelyn Höllrigl Tschaikner thematisieren in ihrem Buch „Mythos Mutterinstinkt“, dass elterliche Intuition nicht ausschließlich Müttern vorbehalten ist. Ihre Studien zeigen, dass nicht nur biologische Mütter in der Lage sind, gut für Kinder zu sorgen.

Die moderne Hirnforschung hat festgestellt, dass werdende Mütter während und nach der Schwangerschaft Veränderungen im Gehirn erfahren, die als „Muttertät“ bezeichnet werden. Dies wird als individuelle Entwicklung zur Mutter beschrieben und hängt stark von äußeren Einflüssen ab. MRT-Scans haben gezeigt, dass diese Veränderungen nicht nur bei Müttern, sondern auch bei Vätern und anderen Bezugspersonen auftreten, nur oft zeitversetzt.

Elternschaft als gemeinschaftlicher Prozess

Die Erkenntnisse, dass Elternschaft als erlernbare Fähigkeit angesehen werden kann, befreien Frauen von dem Druck des „Superheldinnenstatus“. Gleichwohl sind auch Väter aufgefordert, Verantwortung zu übernehmen. Der Feminismus wird in diesem Kontext nicht nur als ein Kampf für Frauenrechte, sondern für die Gleichheit aller in der Elternschaft beschrieben.

Die Diskussion um den Mythos des Mutterinstinkts ist nicht nur akademisch; sie hat direkte Auswirkungen auf politische Maßnahmen zur Unterstützung von Familien. Eine faire Aufteilung der Elternzeit und eine gleichberechtigte Verteilung von Verantwortung innerhalb der Familien werden als essenziell erachtet, um den Mental Load, der oft mit Frauen assoziiert wird, zu reduzieren.

Insgesamt zeigen diese Ansätze, dass eine gleichwertige und partnerschaftliche Elternschaft nicht nur möglich, sondern notwendig ist, um eine gesunde Entwicklung für Kinder zu gewährleisten. Die Rolle der Bezugspersonen sollte nicht nur von Geschlechterstereotypen abhängen, sondern von der tatsächlichen Bindung zu den Kindern und dem Bereitschaft, Verantwortung zu teilen.

Insgesamt ist der anhaltende Dialog über den Mythos des Mutterinstinkts von großer Bedeutung. Wissenschaft und Erfahrung unterstützen die Vorstellung einer dynamischen, erlernbare Elternschaft, die allen zugänglich ist, unabhängig von Geschlecht oder familiärer Konstellation. Weitere Informationen zu diesem Thema finden sich in den Arbeiten von Deutschlandfunk und Einerschreitimmer, sowie im Bericht von SWR.

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Ort Karlsruhe, Deutschland
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