Veronica Ferres kämpft gegen Machtmissbrauch: Ein Aufruf zur Freiheit!
München, Deutschland - Veronica Ferres, die 59-jährige deutsche Schauspielerin, nimmt kein Blatt vor den Mund, wenn es um das Thema Machtmissbrauch in der Film- und Fernsehbranche geht. In einem aktuellen Interview spricht sie über ihre persönlichen Erfahrungen und fordert mehr Respekt und Gleichbehandlung für Frauen. Sie erklärt, dass der Machtmissbrauch in der Branche in der Vergangenheit als normal galt und Frauen, die sich beschwerten, oft als schwierig abgestempelt wurden. Ferres, die 1990er Jahre durch die Hauptrolle im Film „Das Superweib“ bekannt wurde, erinnert sich an einen Vorfall, als ein Regisseur während einer Generalprobe versuchte, ihr die Bluse aufzureißen. Trotz der traumatischen Situation wehrte sie sich und klärte die Angelegenheit privat.
„Ich lasse mich von keinem Mann mehr anbrüllen“, so Ferres. Damit bringt sie eine Haltung zum Ausdruck, die viele Frauen in der Gesellschaft nach dem Aufkommen der #MeToo-Bewegung übernommen haben. Diese Bewegung, die 2017 nach dem Weinstein-Skandal ins Leben gerufen wurde, hat bewirkt, dass Frauen mehr Schutz erhalten und ihre Geschichten Gehör finden. Doch mehr als sieben Jahre später bleibt struktureller Machtmissbrauch, auch in Deutschland, ein ernstes Problem. Die investigativ- Journalistin Juliane Löffler hat diesbezüglich wichtige Beiträge geleistet und jüngst das Buch „Missbrauch, Macht & Medien“ veröffentlicht, das alte Mechanismen im System analysiert und aufdeckt.
Notwendigkeit einer stärkeren Aufklärung
Die Erkenntnisse von Löffler und anderen zeigen deutlich, dass die Gesellschaft noch mehr über sexuelle Belästigung und Missbrauch lernen muss. Statistiken und Berichte belegen, dass trotz Fortschritten in der Aufklärung, viele Betroffene nach wie vor nicht die notwendige Unterstützung finden. Eine Studie der Hochschule für Musik und Theater München (HMTM) zeigt, dass auch hier Fragen zu Machtmissbrauch und sexualisierter Gewalt dringend diskutiert werden müssen.
Im Rahmen dieser Studie, die im April 2024 vorgestellt wurde, wurden 1.840 Hochschulangehörige zur Teilnahme eingeladen. Die Ergebnisse umfassen qualitative Interviews und eine quantitative Onlinebefragung. Thematisiert werden unter anderem Erfahrungen mit Machtmissbrauch und Diskriminierung sowie der Umgang der HMTM mit diesen Vorfällen. Diese Daten sind entscheidend, um ein besseres Verständnis für die betroffenen Personen und deren Erfahrungen zu entwickeln.
Fortdauernde Herausforderungen für Betroffene
Trotz der Ermutigung, ihre Geschichten zu erzählen, stoßen viele Frauen auf hartnäckige Vorurteile. Sie sehen sich oft im Justizsystem hohen Hürden gegenüber, denn es herrscht häufig mangelndes Verständnis für die Traumatisierung, die durch sexuelle Übergriffe entstehen kann. Compliance-Spezialistinnen arbeiten daran, Vorwürfe in Unternehmen aufzuklären, doch es fehlt an Ressourcen für Betroffene, wie etwa Plätze in Frauenhäusern oder unabhängige Beschwerdestellen. Die Verantwortung für die Missstände liegt klar bei den Tätern und jenen, die wegsehen, so Löffler.
Die #MeToo-Bewegung ist also noch lange nicht vorbei, wie Löffler betont, und weiterhin notwendig, um Machtmissbrauch und Diskriminierung effektiv zu bekämpfen und Betroffenen eine Stimme zu geben. Ferres‘ Engagement für Opferschutz unterstreicht die Wichtigkeit dieser Diskussionen. Sie fordert die Freiheit für Frauen, sich ohne Konsequenzen wehren zu können und setzt sich für einen respektvollen Umgang in der Branche ein.
Der gesellschaftliche Diskurs über Machtmissbrauch, wie er bei Ferres und anderen Frauen sichtbar wird, muss fortgeführt werden. Nur so kann eine grundlegende Veränderung herbeigeführt werden, die Frauen nicht nur in der Film- und Fernsehbranche, sondern in allen Lebensbereichen stärkt.
Für weitere Informationen zu dieser Thematik können Sie die Artikel auf Gala, Stuttgarter Nachrichten und Miz lesen.
Details | |
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Vorfall | Machtmissbrauch |
Ort | München, Deutschland |
Quellen |